Die Volkshochschule Köln begleitet das bundesweite Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ mit einer Reihe von Bildungs- und Kulturangeboten. Veranstaltungen wie „Ach, du bist Jüdin? Ich kenne nur Anne Frank“ und „Der Neubeginn jüdischen Lebens in Köln nach 1945“ thematisieren, wie jüdisches Leben hierzulande gelebt wird und welche Themen jüdische Menschen heute und in Zukunft beschäftigen. Die Veranstaltungen starten am 17. April 2021. Alle Veranstaltungen werden auf der Webseite der VHS Köln bekannt gegeben: https://vhs-koeln.de/Artikel/cmx605dd70819baa.html

Der Volkshochschule Köln ist es ein großes Anliegen, damit ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und die Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung jüdischen Lebens wachzuhalten. Gleichzeitig soll mit der Stadtgesellschaft nach vorn geschaut und weiterhin dialogisch an einem guten Zusammenleben gearbeitet werden. Jakob Schüller, Leiter des Volkshochschule Köln, betont: „Die VHS steht für Vielfalt und Toleranz und positioniert sich entschieden gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus. Wir laden alle ein, sich mit der deutsch-jüdischen Geschichte auseinanderzusetzen, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.“

Das VHS-Angebot ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Kölner Geschäftsstelle organisiert und koordiniert. Andrei Kovacs ist leitender Geschäftsführer des Vereins und freut sich über die enge Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Köln: „Wir wollen gemeinsam verschiedene Angebote auf den Weg bringen, um das Festjahr gebührend zu feiern und jüdisches Leben in Köln sichtbar und erlebbar zu machen.“

Hintergrund ist, dass der römische Kaiser Konstantin am 11. Dezember 321 ein Edikt erließ. Dieses Gesetz besagte, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften und sollten. Das Edikt Konstantins, das in einer Abschrift in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mittel- und Nordeuropa. Es belegt, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger integrativer Bestandteil der
europäischen Kultur sind. Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden also nachweislich seit mindestens 1700 Jahren auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.

Im Festjahr #2021JLID koordiniert der Verein 321 mit großer Unterstützung des
Bundes, verschiedener Bundesländer und Kommunen sowie aus der Zivilgesellschaft bundesweit rund 1000 Aktionen und Kulturevents, die dazu beitragen sollen, kulturelle, politische und interreligiöse Debatten innerhalb der Gesellschaft anzustoßen und deutliche Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen.

Das Festjahr startete bundesweit mit der TV-Ausstrahlung des Festakts, an dem
unter anderem der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr des Festjahres teilnahmen. Weitere Projekte des Vereins 321 sind das für den Sommer geplante Kulturfestival „Mentsh!“ und das weltgrößte Laubhüttenfest „Sukkot XXL“ im Herbst. Seit Jahresbeginn sind der wöchentliche Podcast #2021JLID zum Thema „Jüdisches Leben heute in Deutschland“ von Shelly Kupferberg, Mirna Funk und Miron Tenenberg, die Online-Ausstellung
„Jewersity“ von Jan Feldman sowie eine Video-Reihe in Kooperation mit dem
„Bubales“-Puppentheater aus Berlin über jüdische Feiertage im Festjahr online zu finden. Ein Überblick über das bundesweite Jahresprogramm findet sich hier: https://2021jlid.de/programm/.

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