3D-Drucker bieten eine große Vielfalt, verschiedene Teile herzustellen – seien es kleine Modelle, Ersatzteile oder andere Objekte. Die Technologie funktioniert folgendermaßen: Eine Rohmasse aus Kunststoff oder Metall erstellt auf Grundlage eines am PC erstellten Modells ein Objekt – und zwar millimetergenau. Was bislang großen Konzernen vorenthalten war, wird nun auch für die Öffentlichkeit verfügbar, denn die Kölner Zentralbibliothek besitzt nun einen 3D-Drucker, den jeder nutzen darf.

3D-Druck in der Kölner Zentralbibliothek: Was mit dem Gerät möglich ist

Optisch erinnert der 3D-Drucker etwas an einen leeren Getränkekasten – in jedem Fall wirkt er auf den ersten Blick alles andere als spannend. Beim Gerät in der Kölner Zentralbibliothek handelt es sich um einen MakerBot Replicator 2, welcher der erste öffentlich verfügbare 3D-Drucker in Köln ist. Mit ihm startet eine völlig neue Ära, denn er ermöglicht, Modelle, Ersatzteile und andere Objekte ganz einfach selbst auszudrucken. 3D Druck Metall und Drehteile online bestellen war bislang für Privatanwender eher die Ausnahme.

Hierfür wird ein Modell am PC erstellt, anhand dessen der 3D-Drucker Objekte aus dem PC erstellt. Hierbei lässt sich das Prinzip am ehesten mit dem einer Heißklebepistole vergleichen. Zunächst werden dünne Fäden aus Kunststoff erwärmt, so dass sie sich verflüssigen. Diese werden anschließend in mehreren Schichten auf einen Träger aufgespritzt, was in mehreren Schichten geschieht. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichsten Modelle herstellen, die eine Druckauflösung von bis zu 0,1 mm aufweisen können. Obgleich der Druck etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, ist das Verfahren spannend. Für ein Objekt in der Größe von 3-4 cm müssen etwa 15 Minuten einkalkuliert werden – heraus kommt ein Ergebnis, das haptisch etwas an Hartplastik erinnert.

Die Modelle für den 3D-Drucker stammen aus dem Netz

Hier stellt sich für viele Nutzer die Frage, welche Modelle sich nutzen lassen. Grundsätzlich unterstützt der 3D-Drucker Objekte, die zunächst auf einer Webseite (www.thingiverse.com) hochgeladen werden müssen. Diese kann man entweder selbst erstellen oder sich ein fertiges Modell von einem anderen User aus der Community auswählen. In die Zentralbibliothek bringt man dann einfach einen USB-Stick mit den Rohdaten als Datei mit und koppelt den Stick dann an den Drucker.

Der Drucker, welcher einen Wert von etwa 2.200 besitzt, ist bereits seit 2013 im Einsatz und steht allen Interessierten immer samstags zwischen 11 und 15 Uhr zur Verfügung. Weiterhin bietet die Zentralbibliothek Köln von Dienstag bis Freitag zwei Mal pro Tag Vorführungen um 11 und 17 Uhr. Wer selbst drucken möchte, bezahlt pro Druck einmalig 5 Euro, dazu kommen je Gramm Rohmaterial noch einmal 10 Cent.

Weiterhin hat die Bibliothek einen Makerspace eingerichtet – also einen Raum, der allein zur Produktion von Objekten dienen soll. Hier können der 3D-Drucker digitalisiert, Podcasts erstellt, mit iPads komponiert und musiziert oder auch eigene Schallplatten digitalisiert werden. Die Kölner Zentralbibliothek ist somit einer der Vorreiter der digitalen Fertigung für die Öffentlichkeit. Bislang ist der 3D Druck Metall bzw. das Drehteile online erstellen fast nur in der Industrie vertreten, wenngleich immer mehr Branchen nachziehen. Doch dem Beispiel der Zentralbibliothek werden sicherlich bald weitere öffentliche Einrichtungen folgen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: World of Words, Archivbild

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