Mit dem 03. März 2017 jährt sich der Tag des Einsturzes des Kölner Historischen Archivs und zweier angrenzender Wohnhäuser zum achten Mal. Bei dem Unglück starben zwei junge Männer, Wohnhäuser wurden unbewohnbar, Schulen mussten zeitweise ihre Gebäude verlassen, das gesamte Quartier wurde verkehrstechnisch behindert. Die Stadt Köln wird zum Gedenken an die Toten Kränze an der Baustelle am Waidmarkt anbringen. Die Folgen des Einsturzes für die Betroffenen, sind trotz großer Anstrengungen aller Beteiligten bis heute nicht bewältigt.

 

Die Untersuchungen zur Erkundung der Schadensursache werden federführend durch den vom Landgericht Köln beauftragten Sachverständigen, Herrn Prof. Hans-Georg Kempfert, durchgeführt. Das entsprechende Beweisverfahren, in dessen Rahmen der Gutachter seine Ursachenforschung durchführt, war unmittelbar nach dem Unglück am 3. März 2009 von der Kölner Verkehrs-Betriebe AG als Bauherrin der Nord-Süd Stadtbahn beantragt worden. Die Stadt Köln ist diesem Verfahren Anfang des Jahres 2010 als zweite Antragstellerin beigetreten.

 

Nach dem Abschluss der Bergungsarbeiten und der Sicherung von rund 95 Prozent der Archivalien wurde auf Veranlassung des Sachverständigen Prof. Hans-Georg Kempfert ein so genanntes Besichtigungsbauwerk an der süd-östlichen Schlitzwandseite des Gleiswechselbauwerks errichtet. In diesem Schacht werden die erforderlichen Arbeiten unter Wasser ausgeführt. Hierbei entfernen Taucher nach und nach das Erdreich und führen diverse Untersuchungen durch. Ziel ist es, die ab einer Tiefe zwischen 25 bis 33 Meter unter der Geländeoberfläche vermutete Fehlstelle freizulegen.

 

Nach der aktuellen Prognose des Gerichtssachverständigen könnten mit der Fortführung der Beweissicherungsarbeiten die wesentlichen Erkenntnisse bis Ende 2017/Anfang 2018 vorliegen. Die Detailplanungen zur Sanierung des Gleiswechselbauwerkes werden parallel zu den Beweissicherungsarbeiten in den nächsten Monaten aufgenommen. Nach Abschluss aller Erkundungsarbeiten und der Verfüllung des Besichtigungsbauwerks kann mit der Sanierung und Fertigstellung des Gleiswechsels begonnen werden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich rund vier bis fünf Jahre dauern, so dass eine Gesamtinbetriebnahme gegebenenfalls 2023 möglich ist.

 

Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird am Freitag, 17. März 2017, um 11 Uhr, den Grundstein für den Neubau des Historischen Archivs am Eifelwall legen. Ein weiterer Baustein zur Bewältigung der Einsturzfolgen.

 

 

 

Text – und Bildquelle: KVB AG/Stadt Köln

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