Seit 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden nachweislich auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Das wird 2021 bundesweit gefeiert. Die ZDF-Kultursendung „aspekte“ fragt am Freitag, 29. Januar 2021, 23.30 Uhr: Wie ist es, als Jude oder Jüdin in Deutschland zu leben? Ein großes Thema ist dabei Antisemitismus. In der ZDFmediathek ist die Sendung am Sendetag bereits ab 21.00 Uhr zu sehen.

„aspekte“-Moderator Jo Schück trifft Vertreter der orthodoxen jüdischen Gemeinde in der Berliner Brunnenstraße und spricht mit ihnen über ihren Glauben und ihre Identität. Ihre Kinder sagen: „Wir sind die erste Generation, für die es wieder ganz normal ist, zugleich deutsch und jüdisch zu sein.“ Außerdem im Gespräch: die Holocaustüberlebende Margot Friedländer, die Schriftstellerin Sasha Marianna Salzmann und der Lyriker Max Czollek.

Für viele Jüdinnen und Juden in Deutschland gehört Bedrohung zum Alltag. Jüdische Einrichtungen stehen unter Polizeischutz, denn antisemitische Angriffe häufen sich: Mobbing auf dem Pausenhof, Hakenkreuze an Häuserwänden, Belästigung von Kippaträgern, bis hin zu dem rechtsextremen Terroranschlag auf die Synagoge von Halle 2019. „aspekte“ trifft unter anderen Oliver Hoffmann, der die israelische Kampftechnik Krav Maga unterrichtet und Einrichtungen schützt, sowie den Pianisten Igor Levit, um mit ihnen über Ursachen und Auswirkungen des Antisemitismus zu sprechen.

Wie kann man Antisemitismus begegnen und was ist nötig, um ihn wirksam zu bekämpfen? Die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Flossenbürg in Bayern versucht dies mit Projekten, an denen unter anderen auch Geflüchtete mit muslimischem Hintergrund teilnehmen. Der YouTuber Philip Schlaffer war selbst lange Jahre Neonazi und Antisemit und will auf einem eigenen Kanal junge Leute von rechtsradikalem Denken abbringen.

Streit gibt es immer wieder um die Frage, welche Art von Israelkritik in Deutschland zulässig sei. Darüber spricht „aspekte“ mit dem Antisemitismusbeauftragten Felix Klein, dem Leiter des Humboldt Forums Hartmut Dorgerloh und der Direktorin des Einstein Forums Susan Neiman. „aspekte“ stellt das Buch „#Antisemitismus für Anfänger“ der jüdischen Verlegerin Myriam Halberstam vor. Die Cartoons und Texte zeigen, dass man über antijüdische Ressentiments auch lachen kann. Sie richten sich auch an diejenigen, die sich ihrer Vorurteile nicht bewusst sind. Jüdisches Leben, so wünscht es sich Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, soll in Deutschland wieder ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: ZDF, Fotocredit: ZDF/Til Kind

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