Der Kauf einer Immobilie zählt für die meisten Menschen zu den größten finanziellen Investitionen im Leben. Da der Bau oder der Erwerb einer Immobilie inklusive sämtlicher Nebenkosten in der Regel nicht komplett aus eigenen Mitteln finanziert werden kann, spielt die Baufinanzierung eine zentrale Rolle beim Immobilienerwerb. Was sollte man in diesem Zusammenhang berücksichtigen?

Definition

Unter einer Baufinanzierung versteht man die Bereitstellung der notwendigen Geldmittel für den Kauf oder den Bau einer Immobilie, einschließlich des Grundstücks sowie Bau- und Nebenkosten. In den meisten Fällen setzt sich eine Baufinanzierung aus zwei Bausteinen – dem Eigenkapital und dem Fremdkapital, zusammen. Während das Eigenkapital aus dem eigenen Vermögen stammt, wird der Fremdanteil in der Regel in Form eines zweckgebundenen Darlehens, einem Immobiliendarlehen von Banken oder anderen Kreditgebern bereitgestellt. Dieses Fremdkapital wird im Anschluss über einen längeren Zeitraum durch eine monatliche Rate zurückgezahlt, welche sich aus den Zinsen und der Tilgung zusammensetzt. Die wichtigsten Begriffe, die man im Zusammenhang mit einer Baufinanzierung kennen sollte, sind:

 

Darlehen: Der aufgenommene Kreditbetrag.

 

Zinssatz: Kosten, die für das geliehene Geld anfallen.

 

Tilgung: die Rückzahlung des geliehenen Betrags.

 

Monatliche Rate: Gesamtsumme aus Zins und Tilgung, die monatlich zurückgezahlt werden muss. 

 

Welche Bedeutung hat das Eigenkapital bei der Baufinanzierung?

Was Eigenkapital für den Zinssatz und die monatliche Belastung bei einer
Baufinanzierung bedeutet, haben wir mit dem unter Baufinanzierung online zu findenden Rechner an einem einfachen Beispiel berechnet: 500.000 EUR Kaufpreis +
Nebenkosten, 4,00 Prozent anfängliche Tilgung und 20 Jahre Zinsbindung ergeben in Abhängigkeit
des vorhandenen Eigenkapitals folgende Mindest-Sollzinsen pro Jahr:

  • 4,40 Prozent bei 50.000 EUR Eigenkapital
  • 4,26 Prozent bei 100.000 EUR Eigenkapital
  • 4,07 Prozent bei 150.000 EUR Eigenkapital
  • 3,60 Prozent bei 200.000 EUR Eigenkapital

Daraus ergeben sich folgende Mindestraten pro Monat:

  • 516,86 EUR bei 50.000 EUR Eigenkapital
  • 086,67 EUR bei 100.000 EUR Eigenkapital
  • 719,00 EUR bei 150.000 EUR Eigenkapital
  • 242,53 EUR bei 200.000 EUR Eigenkapital

Zehn statt 40 Prozent Eigenkapital bedeuten also eine um mindestens 57 Prozent bzw. 1.274 Euro höhere monatliche Rate.

Worauf sollte man beim Thema Baufinanzierung achten?

Eine Baufinanzierung sollte in jedem Fall sorgfältig geplant werden. Generell gilt: Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto geringer ist der Bedarf an Fremdkapital, was zudem bessere Kreditkonditionen ermöglicht. Bei der Ermittlung des Finanzierungsbedarfes ist es wichtig, sämtliche Kosten realistisch zu kalkulieren und dabei auch einen Spielraum für die Nebenkosten  Notar, Makler, etc.) und eventuelle Renovierungsarbeiten einzuplanen.

Der Zinssatz und die Tilgungsrate sollten so gewählt werden, dass sie optimal zur jeweiligen finanziellen Situation passen, und bei der Laufzeit des Kredits empfiehlt sich eine möglichst lange Zinsbindung, um sich vor möglicherweise steigenden Zinsen zu schützen.

Fazit

An einer Baufinanzierung führt für die meisten auf dem Weg in die eigenen vier Wände kein Weg vorbei. Die Wahl einer passenden Finanzierung hängt  vor allem von der individuellen finanziellen Situation ab, insbesondere dem vorhandenen Eigenkapital, dem Zinssatz, der Tilgungsrate und der Laufzeit. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto günstiger die Konditionen und desto geringer die monatliche Belastung. Für eine realistische Kalkulation ist es wichtig, sämtliche Kosten inklusive der Nebenkosten zu berücksichtigen und einen finanziellen Spielraum für unvorhergesehene Ausgaben mit einzuplanen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: News Factory, Bildquelle: Pixabay

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