Die Leidenschaft für Geschichten hat Doris Dörrie schon als Kind entdeckt. Ihre Eltern haben der Schriftstellerin viel mitgegeben, was sie für ihren Erfolg bestens gebrauchen konnte – “ sehr viel, von dem ich heute noch zehre“, sagt die 64-Jährige im Interview. „Zum Beispiel haben sie meine drei Schwestern und mich in dem festen Glauben erzogen, dass alle Menschen gleich sind. Dass Erfolg schön, aber nicht wichtig ist. Dass Understatement interessanter ist als Protzerei“, so die gebürtige Hannoveranerin. Doch es ging zuhause nicht nur um die großen Themen: Die Eltern haben auch la dolce vita und die Liebe zur Literatur ‚gelehrt‘: „Dass man das Leben feiern sollte und dennoch ab und zu jammern darf. Dass Bücher lebensrettend sein können und ein Campari eine schöne Farbe hat, wenn man ihn gegen das Licht hält.“

Lernbegierig und neugierig, was ich bis heute bin und hoffentlich weiterhin bleibe

Die Mutter einer Tochter sagt von sich selbst, dass sie „sehr gut“ durch die Pubertät gekommen sei. „Meine Eltern deutlich weniger. Ich wurde sehr rebellisch und politisch, wobei es oft weniger um meine politische Überzeugung ging als um die coolsten Jungs.“ Ihr kindliches Ich beschreibt sie so: „Lernbegierig und neugierig, was ich bis heute bin und hoffentlich weiterhin bleibe. Gleichzeitig war ich ein eifersüchtiges und schüchternes Kind, was ich hoffentlich heute ein wenig weniger bin.“

Dörrie ist schon lange eine der höchstdekorierten Persönlichkeiten der Filmszene, außerdem ist sie Trägerin des Bundesverdienstkreuze

Beobachten, zuschauen, zuhören – das schien immer ihre natürliche Begabung zu sein: „Einen Fernseher besaßen wir nicht, und ich bezog mein Wissen über die Straßenfegerfernsehfilme aus der Zeitung und tat dann so, als hätte ich sie alle gesehen.“ Dörrie ist schon lange eine der höchstdekorierten Persönlichkeiten der Filmszene, außerdem ist sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Der Erfolg in den ganz jungen Jahren blieb ihr allerdings verwehrt: „Ich habe früh Geschichten geschrieben und sie meinen Schwestern vorgelesen, die aber wenig Interesse zeigten. Zur Tarnung schlug ich meine Geschichten in Buchumschläge ein, half aber auch nicht“, so Doris Dörrie .

Quelle: PSYCHOLOGIE bringt dich weiter, Bildrechte: Doris Dörrie/Instagram

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