NS-DOK präsentiert im Gewölbe Zeichnungen eines 15-jährigen Überlebenden
Thomas Geve, der als Jugendlicher mehrere Konzentrationslager überlebt hat, kommt am 8. Mai 2014 nach Köln und eröffnet eine Ausstellung mit Bildern, die er als 15-Jähriger über das Leben und Sterben im Konzentrationslager Auschwitz gezeichnet hat. 1945 wurde Geve im KZ Buchenwald befreit. Zu diesem Zeitpunkt war der jüdische Junge, der seine Kindheit in Berlin verbracht hatte, schon lange völlig auf sich allein gestellt. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges emigrierte der Vater nach England, konnte die Familie jedoch nicht mehr nachholen. Geve und seine Mutter wurden nach Auschwitz deportiert. Die Mutter starb dort, während Thomas Geve im August 1943 als 13-Jähriger in die „Maurerschule“ kam. Dort erlernten jugendliche Häftlinge das Bauhandwerk, um später in Arbeitskommandos eingesetzt zu werden. Wie durch ein Wunder überlebte Thomas Geve nicht nur Auschwitz, sondern im Januar 1945 auch den Transport im offenen Güterwaggon nach Groß-Rosen und später nach Buchenwald.
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Im Sommer 1945 hat Thomas Geve die Erinnerungen an diese Zeit in 79 Zeichnungen festgehalten. Dazu schreibt er: „Nach der Befreiung von Buchenwald wurde ich zu Block 29 im Hauptlager überwiesen, wo ich wohl der einzige Jugendliche und Jude unter deutschen Antifaschisten war. Dort zeichnete ich von April bis Juni meine Lebenserinnerung auf, ich wollte sie eines Tages meinen Eltern zeigen.“ Thomas Geve lebt heute in Haifa, Israel. 1985 hat das Archiv der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem seine Bilder in den Bestand aufgenommen. Als Pensionär spricht er vor Schulklassen über seine Erlebnisse. Das NS-Dokumentationszentrum zeigt die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Dr. Jörn Wendland, Markus Thulin und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Susanne Laugwitz-Aulbach, Beigeordnete für Kunst und Kultur, eröffnet die Ausstellung am Abend des 8. Mai 2014.
Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 8. Mai 2014, 19 Uhr
NS-Dokumentationszentrum
Appellhofplatz 23-25
Köln-Innenstadt
Quelle: Stadt Köln, Bildquelle: NS-Dokumentationszentrum
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