Im August feiern die Wespen ihre Hoch-Zeit, denn es ist die Zeit für ihre heiß geliebten Pflaumen. Allerdings auch für Stiche. Die Erntezeit für Pflaumen und Zwetschgen bedeutet auch für uns eine große Vorfreude auf die saftigen, prallen und zuckersüßen Früchte. In Bezug auf Wespen müssen wir uns allerdings wieder an die unangenehme, nervige und manchmal gefährliche Hauptflugzeit gewöhnen.

 

Erstaunlich, wie cool Bäckereiverkäuferinnen dieser Tage von Wespen belagerten Pflaumenkuchen schneiden und verpacken. Richtig so – denn Grund zur Panik besteht nicht. Insektengiftallergiker ohne Impfung hingegen meiden Kuchentheken derzeit eher. Auch richtig, denn für sie könnte ein Wespenstich lebensbedrohliche Folgen haben. Grundsätzlich sollte jeder, der das leckere Saisonobst – ganz entspannt im Freien – genießen möchte, achtsam sein und nach einem Stich besonnen wie zügig reagieren.

 

Der Drei-Punkte-Plan für Genuss ohne Stress:

 

  1. Achtsam sein

Kuchen, Marmelade, Kompott – alles, wozu Pflaumen in diesen Tagen besonders gern verarbeitet werden, im Freien abdecken. Das gilt für andere Speisen und Getränke ebenso, auch für Fleisch und Wurst. Parfüm und Haarspray kann Wespen anlocken, gehen Sie sparsam damit um oder verzichten Sie ganz darauf. Versuchen Sie bitte nicht, die Insekten mit anderen Futterquellen vom Tisch „wegzulocken“, damit ziehen Sie sie erst recht an. Schauen Sie genau hin, wenn Sie etwas abbeißen oder ein Glas zum Mund führen. Und wischen Sie nach dem Verzehr Hände und Mund ab. Wenn eine Wespe auftaucht, pusten oder wedeln Sie nicht hektisch herum. Beobachten Sie, wo die Wespe hinfliegt und sich niederlässt. Haben Sie ein wachsames Auge auch auf Ihre Familienmitglieder und Gäste, vor allem auf Kinder. Weisen Sie sie ohne Aufregung auf den „Wespenbesuch“ hin und schieben Sie das Insekt behutsam weg.

 

  1. Besonnen und zügig handeln

Nach einem Wespenstich handeln Sie ruhig, aber zügig! Sofortiges Kühlen und anschließendes Einreiben der Einstichstelle und ihrer Umgebung mit Zitronensaft oder Zwiebeln lindern den Juckreiz und wirken abschwellend. Beobachten Sie, wie sich die Einstichstelle entwickelt – schwillt sie auf mehr als zehn Zentimeter Größe an, kann dies ein Zeichen für eine Infektion oder eine allergische Reaktion sein. Sie sollten dann einen Arzt aufsuchen, um eine mögliche allergische Reaktionslage diagnostizieren zu lassen. Als Insektengift-Allergiker sollten Sie jederzeit ein Notfall-Set mit sich tragen, das unter anderem Adrenalin zur Selbstanwendung beinhaltet und im Falle eines allergischen Schocks lebensrettend ist. Denn Fakt ist, dass in Deutschland circa 20 Menschen jährlich an den Folgen eines so genannten anaphylaktischen Schocks nach einem Insektenstich sterben.

 

  1. Entspannt bleiben und langfristig vorsorgen

Langen Sie dennoch unbeschwert und fröhlich zu. Das leckere heimische Steinobst hat es verdient – und Sie auch! Denken Sie im Garten, auf der Terrasse oder beim Picknick nicht ständig an den Notfall. Aber vergessen Sie ihn auch nicht: Jeder, der schon einmal gestochen wurde, kann – ohne es zu wissen – eine Allergie entwickeln. Und: Keiner kann wissen, welcher Stich unter Umständen einen Allergieschock auslöst. Sind Sie Allergiker und möchten langfristig vorsorgen? Dann informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über die Insektengift-Immuntherapie, die so genannte Hyposensibilisierung. Denn nach dieser sind 90 Prozent der Patienten beschwerdefrei und ihr Immunsystem reagiert wieder normal. Bei entsprechender Diagnose übernehmen alle Krankenkassen die Kosten der Therapie. Dieser Service wird von JDB MEDIA in Kooperation mit der Initiative Insektengift zur Verfügung gestellt.

 

Über die Initiative Insektengift

Die Initiative Insektengift bietet Patienten, Angehörigen und Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die Auslöser sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie. Weitere Informationen unter www.initiative-insektengift.de.

 

Text- und Bildquelle: Initiative Insektengift, Bildrechte/Fotograf: Initiative Insektengift/Masterfile/RF

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