Weihnachtsgeschenk für Orcas: Der Meereszoo Marineland in Antibes (Frankreich) hat im Januar 2025 seine Türen geschlossen. Für die beiden verbleibenden Orcas Wikie und Keijo wurde seitdem ein neues Zuhause kontrovers diskutiert. Wie das französische Umweltministerium am Samstag mitteilte, ist dies nun gefunden – und es könnte kein besseres sein: Wikie und Keijo werden ins Whale Sanctuary nach Nova Scotia transferiert. PETA Deutschland hatte einen entsprechenden Aktionsaufruf gestartet und die französische Ministerin zweimal angeschrieben und darum gebeten, die Orcas in das Sanctuary zu überführen.
Auch andere PETA-Schwesterorganisationen haben sich dafür eingesetzt, genauso wie weitere internationale Organisationen. PETA bedankte sich beim Ministerium und leitete die gute Nachricht auch bereits an TUI weiter. Die Tierrechtsorganisation forderte den Reiseanbieter erneut auf, endlich den Verkauf von Tickets für Meereszoos zu beenden.
„Wikie und Keijo sind die ersten Orcas, die von der Gefangenschaft in ein Sanctuary im Meer überführt werden. Das sind fantastische Neuigkeiten“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Wassertiere bei PETA. „Sie werden wieder in echtem Meerwasser schwimmen und Seeluft, Strömungen und Wellen genießen. Wir bedanken uns nachdrücklich bei dem französischen Umweltministerium für diese zukunftsweisende Entscheidung. Wir appellieren aber auch an TUI, die Ausbeutung der Orcas, die noch in Meeresparks festsitzen, nicht mehr zu unterstützen und endlich Tickets dafür aus dem Katalog zu streichen.“
Das französische Umweltministerium hatte in der Pressemeldung von Samstag erwähnt, dass die spanische Wissenschaftsbehörde einen Transfer von Wikie und Keijo in den Loro Parque auf Teneriffa abgelehnt hatte. In diesem Zusammenhang hieß es, es wäre „nicht nachvollziehbar, dass diese Tiere zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet werden“. Und weiter: „Die Lösung des Schutzgebiets ist daher heute die glaubwürdigste, ethischste und einzige Lösung, die den Anforderungen an Sicherheit und Tierschutz entspricht. Der Transfer könnte im Sommer 2026 erfolgen.“
PETA Deutschland, PETA Frankreich und zahlreiche andere Tierschutzorganisationen und deren Unterstützende hatten sich mit Protesten vor dem damals noch geöffneten Park, Petitionen, Briefen sowie Enthüllungsberichten für die Schließung und später für den Umzug der Orcas ausgesprochen.
Hintergrundinformationen
Orcas leiden in Gefangenschaft enorm
Im offenen Ozean schwimmen Orcas bis zu 220 Kilometer am Tag, leben in engen Familienverbänden, spielen, lernen und geben ihr Wissen weiter. Jede Familie hat einen eigenen Dialekt. In Gefangenschaft hingegen sind sie in engen Betonbecken eingesperrt und werden oft in unnatürlichen Gruppen gehalten. Das führt häufig zu Angriffen, Verletzungen und sogar zum Tod der Tiere: Mehr als vierzig Orcas sind bei SeaWorld bereits gestorben, oft im Kindes- und Jugendalter. Im Loro Parque auf Teneriffa starben allein zwischen 2021 und 2022 drei Orcas, darunter die zweijährige Ula.
PETA informiert TUI seit Jahren über das Leid von Orcas und anderen Delfinen, die in Meereszoos in Betonbecken eingesperrt sind und oft bereits in jungen Jahren sterben, und ruft das Unternehmen in Gesprächen, bei Aktionen und mit Petitionen auf, Delfinarien weltweit aus seinem Reiseangebot zu streichen. Zahlreiche Reiseunternehmen sind diesen Schritt schon gegangen, darunter zuletzt die DERTOUR Group im Oktober. TUI hingegen verkauft immer noch Tickets in Delfinarien weltweit, darunter das berüchtigte SeaWorld in Orlando (Florida) und andere Meereszoos wie den Loro Parque auf Teneriffa (Spanien).
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Weitere Informationen:
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Quelle: PETA, Bildquelle: Pexels
