Tierschutzorganisation fordert Ausstieg aus sämtlichen Tierdressuren und ruft das Veterinäramt zum sofortigen Handeln auf

PETA wurden aktuelle Aufnahmen aus einer Hundeshow im Europa-Park Rust zugespielt. Zu sehen sind deutlich verängstigte Hunde, die von „Trainer“ Wolfgang Lauenburger hinter den Kulissen eingeschüchtert, misshandelt und mit einem Seil geschlagen werden. Die Tierrechtsorganisation hat sich an die Geschäftsführung des Europa-Park gewandt, um zu verdeutlichen, dass ein Ende aller Dressuren, auch der von domestizierten Tieren, überfällig ist. PETA wird zudem Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Freiburg erstatten und hat das zuständige Veterinäramt im Ortenaukreis zur sofortigen Wegnahme der Hunde aufgefordert.

„Die Bilder der misshandelten Hunde durch Herrn Lauenburger gehen unter die Haut. Wir hören Hunde, die Schmerzlaute von sich geben und sehen einen Mann, der ohne zu zögern massivste Gewalt an den Hunden ausübt“, so Jana Hoger, Tierpsychologin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA. „Dieser Mann darf keine Tiere mehr halten. Wir fordern, dass die Hunde umgehend befreit werden und der Europa-Park sich endlich seiner Verantwortung gegenüber fühlenden Lebewesen stellt und Tierdressuren endlich aus dem Programm verbannt.“

Hintergrundinformationen

Das zugespielte Videomaterial dokumentiert offensichtliches Tierleid: Die Hunde reagieren mit angelegten Ohren auf die bedrohliche Körpersprache des Mannes und auf seinen aggressiven Umgang. Zu sehen ist ebenfalls, wie sich die Hunde ängstlich vor drohenden Gebärden wie der erhobenen Faust wegducken und versuchen, aus dem Zelt zu rennen, um der Situation zu entkommen. Einer Hündin hält der Trainer den Mund zu und schlägt mit einem Seil mehrfach auf die Beine, weil sie nicht „sitzt“. Immer wieder erreichen Meldungen entsetzter Besucherinnen und Besucher bezüglich diverser Tiershows die Tierrechtsorganisation. Der Europa-Park hatte 2017 nach massiver Kritik eine Show mit Elefanten aus dem Programm genommen. Der Hundedompteur war bereits in etlichen TV-Shows mit seinen Hunden vertreten.

Tiere leiden in der Unterhaltungsbranche

Derartige Tierquälerei für Unterhaltungsangebote ist kein Einzelfall, sondern ein systematisches Problem der Tierdressur. Erst kürzlich hatte etwa auch eine Katzenshow im „Hofmeister Weihnachtscircus“ in Bietigheim für Empörung gesorgt; das Möbelunternehmen hatte daraufhin das Ende aller Tiernummern angekündigt. PETA fordert ein Verbot sämtlicher Tierdressuren – im Zirkus, in Freizeitparks und überall dort, wo Tiere gezwungen werden, für menschliche Unterhaltung zu leiden. Dies entspricht auch der Auffassung von 62 Prozent der Deutschen, die laut einer repräsentativen Meinungsumfrage die Haltung und Zurschaustellung von Tieren im Zirkus ablehnen.

Macht, Zwang und Kontrolle: Dressur

Dressur zu kommerziellen Zwecken basiert auf Macht, Zwang und Kontrolle. Tiere treten nicht freiwillig in Shows auf, sie werden dazu gebracht. Ob Elefanten, Pferde oder Hunde: Um „funktionierendes“ Showverhalten zu erzeugen, werden Tiere systematisch gebrochen – durch Einschüchterung, Stress, Nahrungsentzug, körperliche Gewalt oder dauerhaften psychischen Druck.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: PETA, Bildquelle: Pexels/Archivbild

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