Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht zufolge werden seit Tagen rund um die Deutzer Werft und Deutzer Freiheit in Köln schwer kranke oder tote Tauben gefunden. Allein seit vergangenem Montag haben Tierschützer etwa 15 tote und 40 noch lebende Vögel sichern können. Die Tiere haben einen aufgeblähten Hals, speicheln extrem und schlucken auffällig viel. Weil bei allen Tauben eine Verätzung der Speiseröhre festgestellt wurde, wird vermutet, dass sie vergiftet wurden. Womit die Vögel vergiftet wurden, ist unklar. Tierärzten sei diese Art von Symptomen bisher nicht bekannt, weswegen Rattengift oder Ähnliches ausgeschlossen werden kann. Um herauszufinden, was die Tiere vergiftet hat, sollen nun einige tote Tauben in der Pathologie untersucht werden. Die Kölner Polizei ermittelt.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Kölner Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Der Unbekannte, welcher die zahlreichen Tauben mutmaßlich vergiftet und damit ihren qualvollen Tod in Kauf genommen hat, muss schnellstmöglich gefunden und gestoppt werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen in Lebensgefahr geraten“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Wie häufig derartige Übergriffe auf Tauben verübt werden, ist erschreckend. Fast täglich verzeichnen wir Fälle, bei denen die Vögel mit Luftdruckwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, getreten oder anderweitig misshandelt werden. PETA fordert harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen.

Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So empfinden viele Menschen Hunde und Katzen als Familienmitglieder und lehnen es ab, sie zu halten, auszubeuten und zu töten, wie Schweine, Rinder oder Hühner. Trotzdem betrifft Speziesismus auch sogenannte Haustiere: Sie werden zur menschlichen Unterhaltung benutzt, oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen (qual-)gezüchtet und wie Ware verkauft. Auch für Tierversuche werden sie missbraucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Peta, Fotocredit: KNJ/Martina Uckermann

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