Am vergangenen Freitagmittag konnte eine PETA-Ermittlerin in Köln-Pulheim einen illegalen Welpenhandel aufdecken. Ein etwa zehn Wochen alter Welpe sollte im Pulheimer Gewerbegebiet für 1.900 Euro verkauft werden. Zuvor war der kleine Hund über das Anzeigenportal „deine-tierwelt.de“ angeboten worden. Das Hundekind, welches ursprünglich aus Rumänien stammt, wurde viel zu früh von der Mutter getrennt sowie ohne ausreichenden Impfschutz und die nötigen Dokumente illegal nach Deutschland importiert. Der aktuelle Fall stellt einen Verstoß gegen das Tierschutz- und das Tierseuchengesetz dar. Nachdem die PETA-Mitarbeitende die Beweise gesichert hatte, griff die Polizei ein. Diese beschlagnahmte das Hundekind und nahmen alle Hinweise zur Tat entgegen. Die Polizei und das Veterinäramt Rhein-Erft-Kreis ermitteln in dem Fall. Der Welpe wurde in Quarantäne im Tierheim Bergheim untergebracht und dort medizinisch versorgt.

„Der aktuelle Fall zeigt, wie kriminell die Händler mit ihrer ‚Ware Tier‘ umgehen. Welpenhandel ist nach dem Drogen- und Waffenhandel das drittgrößte illegale Geschäft. Es ist kaum vorstellbar, welches Leid dem Hundekind in den vergangenen Wochen angetan wurde, nur um es für schnelles Geld über das Internet zu verkaufen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Der Handel mit Welpen ist mittlerweile ein Multi-Millionen-Geschäft. Das EU-Parlament schätzt, dass pro Jahr über 500.000 Welpen innerhalb der EU gehandelt werden. Wir bedanken uns bei der Polizeibehörde Pulheim für den vorbildlichen Einsatz, um die Welpen sicherzustellen.“

Welpenhandel ist kein Einzelfall

Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt – und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Malteser werden derzeit als sogenannte Trendhunderasse besonders häufig aus dem illegalen Handel verkauft. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: PETA

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