Corona-Krise hat enorme Auswirkungen auf den Straßen Kölns

Vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie ergeben sich in Bezug auf das Verkehrsaufkommen der Verkehrsmittel Auto und Fahrrad interessante Erkenntnisse. Bedingt durch vermehrte Home-Office-Arbeit sowie geschlossene Geschäfte und öffentliche Einrichtungen zeigt sich insgesamt ein Rückgang an Verkehrsbewegungen.

So ist der in Köln erfasste Kfz-Verkehr in der Kalenderwoche 13 (23. bis 29. März) im Vergleich zu den beiden Vorjahren um insgesamt fast 50 Prozent zurückgegangen (siehe Abbildung 1). Auf das gesamte erste Quartal gerechnet verzeichneten die Kfz-Dauerzählstellen im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Verkehrsbelastungen um acht Prozent. Besonders signifikante Rückgänge des Kfz-Verkehrs sind auf der Venloer Straße mit mehr als fünf Prozent (nur KW 13: – 45,8 Prozent) und auf der Bonner Straße mit mehr als 15 Prozent (nur KW 13: – 43,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr festzustellen.

Gleichzeitig stieg die Zahl der Radfahrenden seit Beginn der Corona-Präventionsmaßnahmen im Vergleich zu den Vorjahren um rund fünf Prozent (siehe Abbildung 2). Für Januar 2020 kann an den einzelnen Dauerzählstellen ein positiver Trend mit Steigerungsraten von bis zu 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr vermerkt werden. Beispielhaft für den Anstieg im Januar 2020 im Vergleich zu Januar 2019 stehen die Zählstellen Alfred-Schütte-Allee mit 65 Prozent Steigerung und Alphons-Silbermann-Weg mit 62 Prozent Steigerung. Ab Februar schlug sich das dauerhaft feuchte Wetter mit mehr als 120 Liter Niederschlag pro Quadratmeter auf die Radverkehrszahlen nieder (Februar 2019: rund 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter). Diese sanken im Februar 2020 um bis zu 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im März ordnen sich die Werte im Bereich der beiden Vorjahreswerte ein. Insgesamt ist für den Radverkehr im 1. Quartal eine Zunahme in Höhe von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Das erste Wochenende im April bestätigt die Verkehrsentwicklung des 1. Quartals 2020 mit einer Zunahme in Höhe von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wegen des besonders guten Wetters und mutmaßlich wegen der Beschränkungen durch die Corona-Epidemie waren am Wochenende besonders viele Radfahrende auf den Radwegen im Grünen unterwegs. An der Dauerzählstelle Vorgebirgspark wurde am 5. April 2020 ein neuer Spitzentag mit 1696 Rädern gemessen. Insbesondere die Dauerzählstellen Alfred-Schütte-Allee, Vorgebirgspark, Vorgebirgswall, Niederländer Ufer und Stadtwald verzeichneten im Vergleich zum ersten Aprilwochenende 2019 massive Zunahmen. Als Beispiel zu nennen ist die Alfred-Schütte-Allee, auf der am 5. April 5.058 Radfahrende und damit 242 Prozent mehr als am Vorjahressonntag unterwegs waren.

Vielfach wird gefordert, „Pop-Up-Radwege“ einzurichten. Dies beabsichtigt die Stadt Köln weiterhin nicht. Auf vielen für „Pop-up-Radwege“ infrage kommenden Straßenabschnitten ist die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben, während gleichzeitig der motorisierte Verkehr stark abgenommen hat (siehe oben).

Sofern es aufgrund von der Zunahme des Radverkehrs an einigen Stellen – insbesondere dort, wo weiterhin eine Pflicht zur Nutzung des Radwegs besteht – zu engen Situationen im Radverkehr kommt, gilt weiterhin der Appell an alle Kölnerinnen und Kölner: Nehmt auch auf Radwegen eigenverantwortlich, genauso wie in allen anderen öffentlichen Bereichen, gegenseitig Rücksicht und haltet die Abstandsregeln ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Stadt Köln, Bildrechte/Teaser: KNJ/Martina Uckermann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert