Seit einigen Jahren beobachten Forscher besonders bei jungen Familien eine Rückbesinnung auf den ländlichen Raum. Sie ziehen aus der Metropole aufs Dorf. Die niedrigeren Wohnkosten sind dabei nur ein Grund.

Die Bequemlichkeit der Stadt war lange anziehend

77,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leben in Städten, die meisten von ihnen in Metropolregionen. Der Anteil ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die Städte haben viele Argumente, warum sich Menschen dort gerne niederlassen. Sie bieten:

  • ein umfangreiches Kultur- und Freizeitangebot
  • ein großes Angebot an Arbeitsplätzen
  • zahlreiche Bildungseinrichtungen
  • schnelle Zugänge zu Dienstleistungen und Ärzten
  • zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten
  • eine Vielzahl von Optionen, um soziale Kontakte zu knüpfen

Hinzukommt eine hervorragende Infrastruktur, die nicht nur den öffentlichen Nahverkehr umfasst. Besonders in den großen Ballungsgebieten liegt inzwischen flächendeckend ein hochmodernes Glasfasernetz. Es ermöglicht Internet von o2 mit extrem hohen Datengeschwindigkeiten.

Im Downloadbereich lassen sich bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde erzielen. Das Internet ist heute für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle, dient zudem der Freizeit und Unterhaltung.

Der ländliche Raum holt auf

Gerade in ländlichen Gemeinden erhöhen schnelle Internetanschlüsse die Attraktivität. Besonders kreative Menschen mit ortsunabhängigen Berufen finden auf dem Land ideale Arbeits- und Lebensbedingungen. Hektik, Lärm oder Abgase wie in der Stadt sind hier nicht zu befürchten. Nachholbedarf gibt es beim Breitbandausbau mit Glasfaser und dem öffentlichen Nahverkehr.

Die Bundesregierung hat diesen Nachteil erkannt und setzt auf den zügigen Ausbau des Netzes. Bis 2030 verspricht sie eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser.  Viele Landkreise und Gemeinden engagieren sich inzwischen selbst, um den Nachteil im Vergleich zu den Ballungszentren auszugleichen.

Das Leben auf dem Dorf gewinnt an Charme
Nicht nur kreative Menschen, sondern auch junge Familien sehen in den ländlichen Gemeinden zunehmend eine Alternative zum Wohnen in der Metropole. Die hohen Mieten und der Wohnraummangel in der Stadt sind dabei nur ein Grund zur Stadtflucht.

Viele Gemeinden bemühen sich um eine bessere Verkehrsanbindung und eine bessere Grundversorgung. Neben Einkaufsmöglichkeiten gehören die medizinische Versorgung und die Kinderbetreuung dazu.  Die Behörden unterstützen Gemeinschaften, die sich für die Schaffung von Begegnungsstätten und die Organisation von Kulturveranstaltungen engagieren.

Geografische Vorzüge
Aufgrund der geringeren Bebauung sind die heißen Sommer auf dem Land besser zu ertragen. Hier ist es um einige Grad kühler als in der Großstadt. Dies ist jedoch nicht der einzige Vorteil. Die Gemeinden besitzen häufig Land, das sie relativ unbürokratisch zu Bauland erklären können. Auch die Ansiedlung von Gewerbe kann eine Maßnahme sein, um eine Gemeinde attraktiver zu gestalten.

Ländliche Gemeinden bieten meistens gute Bedingungen für einen Erholungsurlaub. Der Tourismus schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern kann auch eine Triebfeder für eine bessere Infrastruktur sein. Die Urlauber erzeugen einen zusätzlichen Bedarf an Kultur, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie. Auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes hängt häufig vom Bedarf ab.

Die Mobilität gehört aktuell noch zu den größten Schwächen auf dem Land. Hier sind die Gemeinden häufig ebenfalls auf Eigeninitiativen angewiesen, wie der ADAC bereits 2020 zeigte. Ohne Auto lässt die Mobilität häufig stark zu wünschen übrig.

Trotzdem scheint der Trend zur Landflucht in Deutschland gestoppt zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: News Factory, Fotocredit; KNJ/Martina Uckermann

 

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