Bereits ab dem Morgen des 4. Februar 2020 herrschte reges Treiben im Jüdischen Wohlfahrtszentrum in der Ottostraße in Neuehrenfeld. Mitarbeiter der Einrichtung waren damit beschäftigt, das große Foyer vor der Synagoge mit Girlanden und Luftballons zu schmücken. Tische und Stühle wurden gerückt, während in der Küche fleißig Krapfen und Kuchen gebacken wurden. Natürlich auch eine Kölsch-Theke aufgebaut. Nach zweijähriger Pause hatte die Synagogen-Gemeinde wieder zu einem „Rheinischen Nachmittag“ eingeladen und alle waren wieder dabei. Bewohnerinnen und Bewohner des jüdischen Elternheims, Mitarbeiter des JWZ und viele andere Gäste.

Nicht nur aus der jüdischen Gemeinde selber, sondern auch Nachbarn aus dem Veedel und Vertreter verschiedener Karnevalsgesellschaften. Erstmals wurde der karnevalistische Nachmittag als Benefizveranstaltung durch die Kölsche Kippa Köpp e.V., Kölns noch recht jungen jüdischen Karnevalsverein organisiert. Deren Präsident Aaron Knappstein eröffnete die Veranstaltung pünktlich um 14 Uhr und moderierte das Programm. Unterstützt wurde er dabei durch Thomas Leber, Leiter der Freizeitgestaltung im Elternheim und Tatjana Puris, Leiterin der Sozialabteilung der Synagogen-Gemeinde, die insbesondere für die älteren Herrschaften ins Russische übersetzte.

Kippa-Köpp-Vorstand Volker Scholz-Goldenberg hatte ein kurzweiliges Programm vorbereitet. Los ging es mit dem kölschen Tenor Tino Selbach, dem sich ein Auftritt der Kindertanzgruppe des Reiter-Korps „Jan von Werth“ anschloss. Es folgten der Shanty-Chor der StattGarde Colonia Ahoj, „Teufelsgeiger“ Igor Epstein sowie die Pänz der Tanzgruppe „Kölsche Harlequins“ der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V. Zwischen den Auftritten wurden Ehrenamtler und Mitarbeiter des Jüdischen Wohlfahrtszentrum geehrt. Hierzu gab es einen extra für diesen Nachmittag gestalteten Orden, der selbstverständlich auch allen mitwirkenden Künstlern und Helfern verliehen wurde.

Josef Wirges, Bezirksbürgermeister von Köln-Ehrenfeld und langjähriger Freund des JWZ nutze die Zeit zwischen zwei Auftritten ebenfalls für ein Grußwort, bevor gegen 17 Uhr der zweifellose Höhepunkt des Nachmittags anstand, der dann zugleich eine Premiere war. Mit Prinz Christian II, Bauer Frank und Jungfrau Griet besuchte erstmals ein Kölner Dreigestirn eine Veranstaltung der Kölsche Kippa Köpp. Eine besondere Ehre, wie Vereinspräsident Aaron Knappstein sichtlich bewegt hervorhob. Keine Frage, dass die Kölsche Kippa Köpp und die Synagogen-Gemeinde auch im nächsten Jahr wieder zum Karneval ins JWZ einladen wollen.

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Kölsche Kippa Köpp e.V, Fotocredit: Sammy Ahren, Volker Scholz-Goldenberg

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