Unsere Welt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Was für die Generationen von heute als völlig normal ist, wäre unseren Vorfahren äußerst merkwürdig und rätselhaft vorgekommen. Auch einigen Zeugen unserer Neuzeit fällt es schwer, mit den vielen Veränderungen mitzuhalten geschweige denn sie alle zu nutzen. Während unsere Leser das Internet eindeutig nutzen, sieht es bei unseren Großeltern ganz anders aus. Doch nur, weil wir der Meinung sind, in diesen technischen Errungenschaften bewandert zu sein, bedeutet dies noch lange nicht, dass wir es schaffen, immer auf dem neusten Stand zu bleiben.

Die Sicherheit geht vor

Eine Statistik der Bundesbank aus dem Jahr 2017 ergab, dass 67 Prozent der Befragten im Internet einkaufen, wobei einige hiervon dies mindestens einmal im Monat taten. Auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, ergibt dies eine große Anzahl an Deutschen, die Online Shopping betreiben. Bequem ist es durchaus, vom Sofa aus den Kühlschrank mit leckeren Speisen zu füllen. Doch so sicher wie das Bezahlen mit Bargeld an der Supermarktkasse ist dieser Vorgang nicht. Im Internet lauern einige Gefahren, die dazu führen können, dass die Zahlungsinformationen gestohlen und für ungeahnte Zwecke verwendet werden. Wer dies nicht zulassen möchte, muss auf einige Sicherheitsmerkmale achten und das nicht nur, was die verwendete Zahlungsmethode angeht.

Wo gekauft wird

Vor einem Kauf und der Angabe persönlicher Daten, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es sich um eine seriöse Webseite handelt. Heutzutage kann jeder mit wenigen Klicks einen Online Shop zusammenstellen und diesen ansprechend genug gestalten, dass potenzielle Käufer hierauf aufmerksam werden. Doch nur, weil die Seite hübsche Bilder und tolle Angebote hat, bedeutet dies nicht, dass eine vertrauenswürdige Person dahintersteht. Manch ein gerissener Dieb kopiert sogar das Design beliebter Shops, sodass Käufer denken, sie wären auf der entsprechenden Seite gelandet. Am Ende dient diese Webseite jedoch nur dazu, Zahlungsdaten abzufangen ohne jemals die Absicht gehabt zu haben, im Gegenzug die tatsächlichen Waren zu liefern. Achten Sie also darauf, dass:

  • Es sich um die original URL handelt
  • Die Webseite eine SSL-Verschlüsselung hat
  • Die Angebote nicht zu gut um wahr zu sein sind
  • Die Seite nicht über einen Link geöffnet wurde, der in einer wenig vertrauenswürdigen E-Mail enthalten war
  • Nicht mehr persönliche Angaben als nötig gemacht werden müssen
  • Bewertungen von Kunden auf externen Portalen glaubwürdig positiv ausfallen

Wie gekauft wird

Doch selbst dann, wenn die Webseite anhand dieser Kriterien keine Auffälligkeiten aufweist, ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Spätestens beim Zahlungsvorgang kann es zu einer weiteren Sicherheitslücke kommen. Mit Hilfe von sicheren Zahlungsmethoden kann verhindert werden, dass ein möglicher Schaden unnötig groß wird. Galt die Kreditkarte einst als unsichere Zahlungsmethode, haben Visa und Mastercard speziell für Zahlungen im Internet eine weitere Sicherheitsmaßnahme eingeführt. Verified by Visa beziehungsweise Mastercard SecureCode ermöglicht die Eingabe eines zusätzlichen Passwortes, um selbst bei einem Datenabgriff zu verhindern, dass die Kreditkarte für unerlaubte Zahlungen verwendet wird. Zudem werden Kreditkarten von Banken herausgegeben, die bei einem Betrugsfall Schritte einleiten müssen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten und diesen auch zurückerstatten. Debitkarten, bei denen nur das vorhandene Guthaben ausgegeben werden kann, sind aufgrund des fehlenden Kreditrahmens eine weitere risikoarme Alternative.

Anonymität wird mit diesen Zahlungsmethoden jedoch nicht geboten. Da beim Bezahlvorgang der Vor- und Nachname des Kartenbesitzers angegeben werden muss, werden hierdurch persönliche Daten weitergegeben, die nicht immer zwingend notwendig sind. Alternativen wie Paysafecard und CashtoCode können hingegen anonym verwendet werden. In beiden Fällen handelt es sich um eine Art Gutscheincode, mit Hilfe dessen der gewünschte Betrag ohne Angabe weiterer Informationen an den Zahlungsempfänger übertragen wird. Der Vorteil von CashtoCode gegenüber der bekannteren Paysafecard ist, dass diese wesentlich schneller eingelöst werden kann. Hierbei handelt es sich somit um eine sichere und unkomplizierte Zahlungsmethode.

Auch bei E-Wallets wie Skrill, Neteller und PayPal müssen auf der Seite des Zahlungsempfängers, bis auf die E-Mail-Adresse, keine weiteren persönlichen Angaben gemacht werden. Um E-Wallets verwenden zu können, muss jedoch ein entsprechendes Konto angelegt werden, bei dem diese Daten wiederum hinterlegt sind. Zu 100 Prozent anonym ist diese Zahlungsmethode somit trotzdem nicht.

Die Bequemlichkeit siegt

Obwohl wir alle bereits mindestens einmal vor den möglichen Gefahren im Internet zu bezahlen gewarnt wurden, nehmen nur die allerwenigsten diese Warnung ernst. Zumindest solange, bis es passiert: Auf dem Bankkonto sind seltsame Buchungen zu sehen. Der Kreditrahmen wurde bis zum Maximum ausgeschöpft. Der Schock ist groß und die Unwissenheit, was nun zu tun ist, ebenso. Der erste Schritt sollte immer sein, mit dem jeweiligen Zahlungsanbieter in Kontakt zu treten und das entsprechende Konto für weitere Zahlungen sperren zu lassen. Wer die Lage schildern und gegebenenfalls nachweisen kann, dass diese Zahlungen nicht selbst getätigt wurden, der hat zudem eine gute Chance, dass die Kosten zurückerstattet werden.

Stellt sich der Kontakt mit den Mitarbeitern des Zahlungsanbieters als wenig hilfreich heraus, lohnt sich ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Unternehmens sowie gegebenenfalls der Kontakt zum Verbraucherschutz.

Es ist grundsätzlich eine gute Idee, nicht alle Eier in einem Korb zu haben. Sollte eine Zahlungsmethode missbraucht werden und diese muss gesperrt werden, empfiehlt es sich einen Backup in Form eines weiteren Kontos/einer weiteren Kreditkarte zu haben, auf dem Geld vorhanden ist. Dieses kann verwendet werden, bis der Sachverhalt geklärt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: World of Words, Archivbild

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