Obwohl es tierfreundliche Lösungen gibt, um die Taubenpopulation zu reduzieren, will die Stadt Limburg 200 Tauben töten lassen. Nach einem Bürgerentscheid im Juni 2024 sollten die Vögel eingefangen und auf „Gut Aiderbichl“ in der Oberpfalz umgesiedelt werden. Doch wegen der Kosten von 57.100 Euro will die Stadt nun stattdessen die Tötung der Tiere ausschreiben. Lisa Redegeld, Fachreferentin bei PETA, kommentiert:
„Die Empathielosigkeit der Stadtverordneten macht uns fassungslos. Dass sie trotz einer möglichen tierfreundlichen Lösung 200 fühlende Lebewesen töten lassen wollen, ist erschreckend und auch rechtswidrig. Bereits das Bundesverwaltungsgericht hat 2019 in seiner Entscheidung zur Rechtswidrigkeit des ‚Kükenschredderns‘ festgestellt, dass wirtschaftliche Interessen das Töten von Tieren nicht pauschal rechtfertigen, wenn alternative Methoden zur Verfügung stehen. Eine Ausschreibung mit dem Ziel der Tötung zu veranlassen, weil das erhaltene erste Angebot zur Umsiedlung zu teuer sei, dürfte rechtlich nicht haltbar sein.
Das Vorhaben der Stadt hätte zudem keinen langfristigen Einfluss auf die Taubenpopulation: Erfahrungsgemäß werden weitere Tauben nachkommen und das Töten der Tiere würde in einer endlosen Spirale fortgesetzt, bis endlich ein Taubenschlag implementiert wird. Betreute Taubenschläge sind die einzige tierfreundliche und langfristig funktionierende Maßnahme. Dort finden die Tiere Schutz und erhalten artgerechte Nahrung. Ihre Eier können einfach durch Attrappen ausgetauscht werden – nur so lässt sich die Population auf Dauer reduzieren. In Limburg gibt es bereits engagierte Freiwillige, die sich für eine tierleidfreie und nachhaltige Lösung einsetzen würden. Dennoch will die Stadt auf die grausamste Methode zurückgreifen. Da mildere Mittel zur Verfügung stehen, verstoßen die geplanten Taubentötungen aus unserer Sicht gegen das Tierschutzgesetz. Die Verantwortlichen der Stadt müssen daher mit einer Strafanzeige von uns rechnen.“
Quelle: PETA, Bildquelle: Pexels/Fotometrozero