Im Mittelpunkt stehen Umbrüche in Kunst und Architektur

Die Besitzer von Denkmälern öffnen am 7. und 8. September 2019 wieder ihre Türen für das interessierte Publikum. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat den bundesweit am 8. September begangenen Tag des offenen Denkmals diesmal anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums unter das Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ gestellt. Zum Tag des offenen Denkmals gibt es mehr als 500 Veranstaltungen an über 160 verschiedenen Orten.

An den Kölner Denkmälern und bei Veranstaltungen werden viele Umbrüche in Kunst und Architektur erlebbar gemacht. So können in Archäologie und Kunstgeschichte zeitliche Einordnungen gerade aufgrund von Stilwandel geschehen, der wiederum oft abhängig von neuen Techniken und neuen Materialien war. An vielen alten Bauten –wie beispielsweise die romanischen Kirchen– wird bei genauem Hinsehen deutlich, dass geschichtliche Ereignisse und veränderte Stilvorstellungen aus Jahrhunderten ihre Spuren hinterlassen haben.

In den 1920er- und beginnenden 1930er-Jahren errichtete Gebäude, die heute denkmalgeschützt sind, stehen im Fokus der Führungen des diesjährigen Tages des offenen Denkmals. Dazu zählen in der Innenstadt beispielsweise große Bauten wie das Staatenhaus, das Disch-Haus oder das Hansa Hochhaus. In den anderen Stadtbezirken stehen neben Großbauten wie dem Butzweilerhof vor allem Siedlungen unter Denkmalschutz, die in der Zwischenkriegszeit der Gartenstadt-Idee folgten und auf Freiflächen am Stadtrand entstanden, um gesündere Lebensverhältnisse im Grünen mit Sonnenlicht und Frischluft zu verwirklichen.

Viele Architekten, deren Namen bis heute einen bedeutenden Klang haben, planten diese Bauten. Zu ihnen gehören unter anderen Wilhelm Riphahn, Caspar Maria Grod, Rudolf Schwarz, Josef Op Gen Oorth und Hans Schumacher. Wie viele ihrer Zeitgenossen beschäftigten sie sich mit den Ideen des Neuen Bauens, die maßgeblich vom Staatlichen Bauhaus mitgeprägt worden waren. Am deutlichsten wird dies zum Beispiel in der Weißen Stadt, dem Blauen Hof und der Vorgebirgssiedlung, aber auch in der Germaniasiedlung, dem von Ernst Scheidt geplanten Wohnblock in Klettenberg, in der Reichsheimstätten-Siedlung in Sülz, dem Siedlungsblock von Rudolf Brovot in Neuehrenfeld – um nur eine Auswahl zu nennen. Sie zeugen davon, dass man in den Jahren zwischen den Weltkriegen der großen Wohnungsnot mit neuen Ideen begegnete. Diese Ideen waren vielfältig, die Formensprache durchaus von unterschiedlichen Stilen geprägt.

Einfamilienhäuser, deren Gestaltung maßgeblich von den Bauhausgedanken bestimmt wurde, sind in verschiedenen Kölner Stadtteilen erhalten. Im sogenannten Künstlerviertel in Rodenkirchen zeigen Villen die entsprechende Formensprache, die auf verschiedenen Rundgängen vorgestellt wird. Die architektonischen Ideen der 1920er-Jahre wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl im privaten Hausbau, als auch für öffentliche Bauten wieder aufgenommen, die Moderne von dieser Formensprache geprägt. Auch auf diesen Aspekt wird beim Tag des offenen Denkmals in Veranstaltungen hingewiesen.

Beim Tag des offenen Denkmals gibt es zahlreiche Angebote für Kinder und Familien. Die Barrierefreiheit einzelner Veranstaltungsorte ist im Programm gekennzeichnet. Wie bereits in den vergangenen Jahren gibt es Angebote, die für Menschen mit Hörbehinderung in Gebärdensprache übersetzt werden. Zum ersten Mal werden auch drei Veranstaltungen angeboten, die eigens für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt wurden.

Das Kölner Programm zum Tag des offenen Denkmals 2019 ist digital abrufbar unter www.offenes-denkmal.koeln

Zudem liegt das Programmheft ab sofort in den Bürgerämtern, im Bürgerbüro am Laurenzplatz, in den städtischen Museen und bei KölnTourismus aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Bildrechte: KNJ/Martina Uckermann

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