Statistisch gesehen ist die Chance, von einem Blitz getroffen zu werden, höher als im Lotto zu gewinnen. Einige glückliche Tipper gibt es aber dennoch: Aber bedeutet Glück zu haben, auch glücklich zu sein? Ist das Wort „Glück“ so doppeldeutig, wie es scheint, oder gibt es einen tieferen Zusammenhang zwischen dem Glücksgefühl und dem „Glück haben“ – zum Beispiel bei der Lotterie?

Lotto: Chancen definieren „Glück“

Wenn man unter „Glück“ das günstige Eintreffen unwahrscheinlicher Umstände versteht, dann ist festzuhalten, dass man als Lottospieler je nach Lotterie bereits unterschiedlich viel Glück braucht: Beispielsweise ist bei Mehrstaatenlotterien wie den EuroMillions der Jackpot üblicherweise höher als bei Lotterien, die sich auf einen Staat beschränken. Aufgrund der anderen Spielregeln unterscheiden sich allerdings auch die Gewinnchancen vom klassischen 6 aus 49: Ein Blick auf die Ergebnisse der EuroMillions macht sofort deutlich, dass hier nur 5 Zahlen gezogen werden – und zwar von 1 bis 50. Das bedeutet, man braucht für die Lotto-Millionen je nach Spielvariante unterschiedlich „viel“ Glück. Sofern es also dafür eine Maßeinheit gäbe, wäre sie im Lotto abhängig von den mathematischen Gewinnchancen und den Spielregeln.

Im Jahr 2013 wurden 92 Menschen Lottomillionäre. Was diese Zahl aber nicht verrät, ist, ob sich mit dem Glück beim Tippen und dem plötzlichen Reichtum auch ein Glücksgefühl bei den betroffenen Personen eingestellt hat.

Lottoglück muss nicht glücklich machen

Denn das Glück, beim Lotto gewissermaßen vom puren Zufall gesegnet zu sein, heißt noch lange nicht, dass damit die Betroffenen automatisch glücklich werden: Psychologen haben herausgefunden, dass ein größeres Vermögen, wie es aus einem Lotto-Gewinn resultiert, nur die Ansprüche an das eigene Glücksgefühl steigert. Meist wünschen sich Menschen dann noch mehr Geld, frei nach dem Motto „ab dieser Summe hätte ich keine Sorgen mehr“. Denn laut Michael Norton von der Harvard Business School sollen auch sehr reiche Menschen die Vorstellung hegen, dass sich Glück einstellt, wenn sie nur „etwa drei- bis viermal so viel [Geld] besäßen“, wie sie es aktuell tun. Wer also im Lotto zu den glücklichen Gewinnern zählt, sollte sich besser ein neues Ziel als den materiellen Reichtum setzen: Wie Glückforscher herausfanden, sollen zum Beispiel Reisen oder andere Erlebnisse für ein dauerhafteres Glücksgefühl sorgen. Zum Abschluss also der Rat an alle künftigen Lotto-Gewinner: Weniger der bloße Besitz des Geldes an ist entscheidend für das Glücksgefühl als die Erfahrungen, die damit realisierbar werden.

Und ein Rat an alle, die kein Glück im Spiel haben: Tolle Erlebnisse müssen noch nicht einmal etwas kosten und können trotzdem glücklich machen.

Statistik: Anzahl der Lotto-Sechser und Lotto-Millionäre 2003 bis 2013* | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

 

 

 

 

Bildrechte: Flickr Euros Tax Credits CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert