Rudi Cerne kennen die Zuschauer als Moderator von „Aktenzeichen XY“ und als ZDF-Sportexperte. Früher war er jedoch ein erfolgreicher Eislaufstar, der zweimal bei Olympia teilnahm. In einem rührenden Brief an seinen Vater bedankt sich der 57-Jährige für alles und verrät sein Erfolgsgeheimnis.

 

Aus dem mache ich einen Sportler!

Rudi Cerne kam als jüngstes von drei Kindern im Jahr 1958 zur Welt. Schon vor dem Krieg war sein Vater ein erfolgreicher Eiskunstläufer. Als Soldat verlor er jedoch in Russland ein Bein. „Als Du mein Sport- und Bewegungstalent erkanntest, hast du gesagt: ‚Aus dem mache ich einen Sportler!‘ Und hast mich aufs Eis gestellt. Du warst hart, konsequent, unnachgiebig, ehrgeizig. Ich habe dich sehr respektiert. Du hast mich nicht nur bestärkt und gefördert. Es war vor allem die Zeit, die Du mir geschenkt hast. Wir waren sehr intensiv zusammen.“

 

Hör auf zu heulen!

Die gemeinsame Zeit schweißte die beiden zusammen: Rudis Vater erzählte ihm alles aus seiner Kriegszeit. Heute weiß Rudi, dass er eine Art Psychologe für seinen Vater war, der endlich über seine traumatischen Erlebnisse sprechen konnte. Auch wenn das Vatersein damals noch anders war, fühlte sich Rudi mit ihm verbunden. „Wenn ich hingeflogen bin auf dem Eis und die Tränen nicht mehr unterdrücken konnte, hast du nur gesagt: ‚Hör auf zu heulen!‘ Äußerlich war da eine gewisse Kühle, aber innerlich hatten wir eine starke Verbindung.“

 

Nein, da verzetteln wir uns. Schluss, aus, Feierabend!

Die ganze Familie investierte viel Zeit und Geld in das Eiskunstlauftraining. Und wenn es mal Streit gab, stand die Mutter als Schlichterin parat. „Du warst immer konsequent. In dem Alter will man in den Fußballverein, ein halbes Jahr später Tennis spielen, reiten wäre nicht schlecht, und ein Instrument könnte man noch lernen. Aber Du hast gesagt: ‚Nein, da verzetteln wir uns. Schluss, aus, Feierabend!'“

 

Der Leistungssport hat mich geprägt!

Mit neun Jahren wurde Rudi Cerne das erste Mal Landesmeister, mit zehn als jüngster Deutscher Junioren-Meister. „Als Deutscher Meister aus dem Kohlenpott war ich auf einmal der Star in der Schule. Sport war für mich die Möglichkeit, aus der Masse herauszustechen. Diese ersten Erfolge wurden mein großer Ansporn.“ Später folgten zweimal Deutscher Meister, Silber bei den Europameisterschaften und der vierte Platz bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. „Der Leistungssport hat mich geprägt. Ich bin heute noch zäh, habe immer noch eine gute Kondition. Und viel Durchhaltevermögen, das ist im täglichen Leben und im Job gefragt.“ Heute ist Rudi Cerne seinem Vater für all die Möglichkeiten dankbar und sehr glücklich darüber.

 

 

 

 

Quelle: tina, Bildrechte: ZDF/Presseportal

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