Gestern hat Topmodel und Schauspielerin Alena Gerber gemeinsam mit einer PETA-Ermittlerin zwei tierschutzwidrige Fälle von Online-Tierhandel in Berlin aufgedeckt. Eine Händlerin aus Neukölln hatte über drei bekannte Anzeigenportale mehrere Pomeranian-Welpen zu je 2.500 Euro angeboten. Die Verkäuferin wollte dem als Kaufinteressentin getarnten Model die Welpen direkt mitgeben, ohne wichtige Informationen abzufragen. Die Welpen waren erst siebeneinhalb Wochen alt und damit zu jung, um legal von der Mutter getrennt zu werden. Vermutlich sollte der Verkauf der sogenannten Trendhunde dazu dienen, schnelles Geld zu verdienen. Im weiteren Verlauf des Tages deckten Gerber und die PETA-Ermittlerin außerdem den illegalen Verkauf eines Katzenbabys auf.

Die laut Anzeige zehn Wochen alte British Kurzhaar war tatsächlich erst sechs bis sieben Wochen alt und sollte ohne Impfpass oder Haustierausweis verkauft werden. Innerhalb von nur 30 Minuten brachte der kriminelle Händler das Katzenbaby für die Übergabe an eine U-Bahnhaltestelle. Da er den beiden Frauen noch weitere zum Verkauf stehende Katzen angeboten hat, liegt nahe, dass er noch weitere Welpen illegal zu jung verkauft. Die Berliner Polizei begleitete den Tierschutzfall und stellte das kranke Katzenkind sicher. Der Fall wird nun vom Veterinäramt weiter bearbeitet.

„Es ist unfassbar, wie einfach schutzlose Tierkinder erworben werden können. Ohne jeglichen Skrupel werden Welpen oder Katzenbabys über Internetportale angeboten und an jeden Menschen verkauft, der zahlt“, so Wahlbremerin Alena Gerber für PETA. „Deutschland spielt aufgrund fehlender Gesetze und Einschränkungen eine große Rolle beim europaweiten, oft kriminellen Online-Tierhandel. Wir müssen uns alle dafür einsetzen, dass das tierquälerische Geschäft endlich gestoppt wird und Menschen Tiere aus dem Tierschutz adoptieren, statt sie zu kaufen. Denn Tiere sind keine Ware!“

Tierfreundin Alena Gerber setzt sich seit geraumer Zeit aktiv für die Rechte von Tieren ein. Sie ist eine langjährige Unterstützerin von PETA, hat schon zahlreiche Fotomotive realisiert, engagiert sich bei zahlreichen Petitionen und nimmt an Demonstrationen teil. Auch über die sozialen Netzwerke informiert das Model seine über 827.000 Follower über das Leid der Welpen und andere wichtige Tierschutzthemen.

Illegaler Handel mit Tierkindern floriert europaweit
Eine aktuelle PETA-Aufdeckung zeigt das enorme Leid, das die „Massenproduktion“ von Hundewelpen in Europa verursacht. PETA hat mehr als 200 Transportdokumente von 6.000 Welpen aus dem Jahr 2023 ausgewertet und zurückverfolgt. Rund sechs Prozent der Hundekinder starben bereits beim Transport. Die Überlebenden waren oftmals lebenslang krank und verhaltensauffällig. PETA zugespielte Videoaufnahmen aus Hundezuchten zeigen verdreckte Zwinger und Wurfboxen, in denen ausgezehrte Hundemütter ihr gesamtes Leben Nachwuchs „produzieren“ müssen. Mit einem geschätzten jährlichen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro sind illegal „produzierte“ Hundewelpen ein gewinnbringendes Geschäft für Kriminelle. Deutschland ist dabei ein wichtiges Ziel- und Transitland für die meist in Osteuropa vermehrten Vierbeiner. Laut EU-Kommission finden knapp 60 Prozent aller Hunde- und Katzenverkäufe mittlerweile über den Online-Markt statt. [1] Aufgrund fehlender Regulierungen können Tiere so völlig anonym angeboten und verkauft werden. Allein auf den meistgenutzten europäischen Internetportalen konnten an einem beliebigen Tag etwa 438.000 inserierte Welpen gezählt werden. [2] Auf Onlineplattformen wie Quoka.de, deinetierwelt.deedogs.demarkt.de oder snautz.de werden fühlende Lebewesen wie Ware verscherbelt, während Tierheime aus allen Nähten platzen.

Adoptieren statt kaufen! Tiere sind keine Ware
Laut Tierschutz-Hundeverordnung dürfen Welpen in Deutschland ab der achten Lebenswoche von ihrer Mutter getrennt werden. Da aber vor allem besonders kleine Hundekinder gefragt sind, verkaufen viele Hundehändler die Tiere schon im Alter von drei bis vier Wochen. Die Folge sind häufig Verhaltensstörungen, die oft ein Leben lang bleiben. Da die Welpen in den Zuchtanlagen weder geimpft noch entwurmt werden, leiden sie häufig unter infektiösen Krankheiten, die oft tödlich verlaufen. Kriminelle Händler schleusen die Tiere meist mit gefälschten Heimtierausweisen nach Deutschland – tierschutzwidrig und illegal. Dabei warten in Deutschland jährlich etwa 350.000 nicht mehr gewollte Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Monaten bereits einen Aufnahmestopp verhängt. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen. Denn jedes Tier ist ein fühlendes Individuum und kein Gegenstand, den man für Profit verkaufen kann.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: PETA

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