Die Immobilienpreise geben derzeit leicht nach, was jedoch eher auf die hohen Bauzinsen als auf einen Rückgang in der Nachfrage nach Wohnraum zurückgeführt werden kann. Investitionen in das eigene Heim gelten daher nach wie vor als relativ sichere Geldanlage und erhöhen zudem unmittelbar den Wohnkomfort oder helfen, die Nebenkosten zu senken. Der Staat hat zudem erkannt, dass die Schaffung und Modernisierung von Wohnraum ein wichtiges politisches Ziel darstellt.

In den Genuss einer staatlichen Förderung können daher nicht nur große Bauträger gelangen – auch Privatpersonen, die in ihre eigenen Vier-Wände investieren möchten, können von einer Förderung profitieren. So fördern die KfW und andere staatliche Institutionen den privaten Wohnungsbau und insbesondere energieeffiziente Modernisierungen oder Umbauten, die ein altersgerechtes Wohnen ermöglichen sollen. Um sich diese vergünstigten Kredite oder Investitionshilfen nicht entgehen zu lassen und das Eigenheim zukunftssicher zu machen, haben wir den folgenden Ratgeberartikel zum Thema Modernisierungsmaßnahmen zusammengestellt.

Die Möglichkeiten der staatlichen Förderung sind jedoch nicht ausschließlich auf die KfW beschränkt und teilweise für Laien nur schwer zu überschauen. Das Hinzuziehen eines Experten für den jeweiligen Bereich wird daher vor dem Beginn der eigentlichen Baumaßnahmen unbedingt empfohlen und ist oft sogar Voraussetzung für eine Förderung.

Souterrainwohnung, Dachgeschoss oder Keller ausbauen

Wohnraum ist in Großstädten nach wie vor knapp. Wenn man die Möglichkeit hat, durch den Ausbau eines Dachgeschosses, eines Kellers oder eines Souterrains mehr Wohnraum zu schaffen, hilft dies nicht nur dem angespannten Wohnungsmarkt, sondern generiert auch Mieteinnahmen und sorgt für eine Wertsteigerung des Objekts. Je nach Ausgangslage, handwerklicher Erfahrung und Begabung können hier viele Arbeiten selbst übernommen werden.

Man sollte jedoch auch auf die Besonderheiten der jeweiligen Gegebenheiten achten. So sind Souterrain- oder Kellerräume oft relativ feucht und schimmelanfällig. Silikatfarben für Innen sind schimmelresistent und daher für diese Räume besser geeignet als die übliche Dispersionsfarbe. Eine staatliche Förderung der nötigen Maßnahmen ist nicht vorgesehen, aber wenn die Maßnahmen zur Erreichung des Effizienz­haus 85 Standards beitragen, sind diese wahrscheinlich separat förderbar. Vor Beginn der Baumaßnahmen sollte daher mit einem Energieberater Rücksprache gehalten werden (unter Umständen Voraussetzung für die Förderung).

Energetische Modernisierung

Eine energetische Sanierung zielt darauf ab, die Energieeffizienz einer Immobilie zu verbessern, um den Energieverbrauch zu reduzieren, den Komfort zu steigern und gleichzeitig den CO₂-Ausstoß zu minimieren. Zur Verbesserung der Energieeffizienz sind viele verschiedene Maßnahmen denkbar und beispielsweise über die KfW Förderlinien 261 (Energieeffizienzhaus) und 270 (Erneuerbare Energien Standard) förderfähig. Zur Inspiration haben wir einige Maßnahmen, die bei einer energetischen Sanierung in Betracht gezogen werden können, zusammengetragen:

  • Wärmedämmung: Die Isolierung von Kellerdecken, Außenwänden und Dächern hilft die Heizungswärme im Haus zu halten (oder im Sommer die Hitze draußen zu halten), Energiekosten zu senken und ist förderbar.
  • Fenster und Türen: Die Installation von energieeffizienten Fenstern mit doppelter oder dreifacher Verglasung sowie das Anbringen von Dichtungen an Türen, um Luftleckagen zu minimieren, kann unter Umständen ebenfalls förderfähig sein.
  • Heizungssysteme: Der Austausch veralteter Heizsysteme durch energieeffiziente Wärmepumpen, Solartechnik oder moderne Brennwertkessel kann durch die KfW gefördert werden. Die fachmännische Anpassung des Heizsystems, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten, erhöht die Effizienz auch bei bestehenden Anlagen und kann daher ebenfalls wirtschaftlich sein.
  • Lüftung: Eine kontrollierte Wohnraumlüftung erhöht den Wohnkomfort und kann die Effizienz eines Heizsystems verbessern. Hierunter fällt insbesondere der Einbau von Systemen zur kontrollierten Belüftung, um den Luftaustausch zu regulieren und gleichzeitig Energieverluste zu minimieren.
  • Solarenergie und Wärmepumpen: Die Nutzung von Wärmepumpen oder Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung oder Stromerzeugung kann sowohl durch die KfW als auch durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr­kontrolle (BAFA) gefördert werden. Wer hier rechtzeitig investiert, kann sich zudem sicher sein, den Vorgaben des neuen Heizungsgesetzes zu entsprechen.
  • Beleuchtung: Der Austausch konventioneller Energiesparlampen durch energieeffiziente LED-Leuchten sorgt häufig für geringere Energieausgaben und eine bessere Beleuchtung des Wohnbereichs. Kann durch den Einbau von Bewegungssensoren noch weiter optimiert werden.
  • Smart Home-Technologien: Die Integration von Smart-Home-Technologien zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs kann ebenfalls zur Optimierung bestehender Systeme beitragen. Beliebt und kostengünstig sind beispielsweise die Installation von Heizungsthermostaten, die den Energieverbrauch basierend auf Zeitplänen und Bedarf regulieren können.
  • Wasser-Einsparung: Nicht zuletzt die mit dem Klimawandel einhergehende Ausbreitung der Trockenheit und des Absinkens des Grundwasserspiegels macht eine Investition in besonders wassereffiziente Armaturen sinnvoll. Das Beste in diesem Bereich wäre die Implementierung von Systemen zur Sammlung und Nutzung von Regenwasser, die beispielsweise das Brauchwasser für WCs komplett ersetzen können.

Die Planung einer energetischen Sanierung und ihrer Förderung erfordert eine sorgfältige Analyse der bestehenden Bedingungen und eine genaue Berechnung der potenziellen Energieeinsparungen einzelner Maßnahmen. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Energieberatern, Architekten und Handwerkern ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen optimal auf die spezifischen Anforderungen des Gebäudes und der Bewohner abgestimmt sind und keine Fördermöglichkeiten übersehen oder verwirkt werden. Eine erfolgreiche energetische Sanierung kann nicht nur die Energieeffizienz steigern, sondern auch langfristige finanzielle Einsparungen und einen positiven Beitrag zum Umweltschutz bieten.

Altersgerecht Wohnen

Ein barrierefreier Umbau ist darauf ausgerichtet, Räume und Einrichtungen so zu gestalten, dass sie für Menschen mit unterschiedlichen physischen Fähigkeiten leicht zugänglich und nutzbar sind. Dies ist besonders wichtig, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und wird deshalb auch staatlich gefördert. In Frage kommen unter anderem Kostenerstattungen durch die Pflegekasse sowie der KfW-Förderkredit 159 zur Förderung altersgerechten Wohnens. Oft sind hierfür umfangreiche Maßnahmen erforderlich zu denen beispielsweise die Folgenden zählen:

  • Rollator- oder rollstuhlgerechte Wege im Haus und zum Haus: Rampen und breitere Türen oder Durchgänge erleichtern Menschen mit Gehilfen oder Gehbehinderungen die Aufrechterhaltung ihrer Mobilität. Automatische Türöffner, Treppenlifte oder Fahrstühle sowie das Hinzufügen von taktilen Markierungen auf dem Boden für Menschen mit Sehbehinderungen fallen ebenfalls in diesen Bereich.
  • Badezimmer: Höhenverstellbare Armaturen, Haltegriffe und das Ersetzen von Badewannen durch ebenerdige Duschen erleichtern den Zugang und die eigenständige Nutzung der Sanitäranlage.
  • Küche: Hierzu gehören das Ersetzen von konventionellen Schränken durch höhenverstellbare Schränke oder solche mit Schubladen für einen einfacheren Zugang zu den Küchenutensilien oder der Einbau einer höhenverstellbaren Arbeitsplatte.
  • Wohn- und Schlafzimmer: Hier sind insbesondere höhenverstellbare Betten und Haltegriffe praktisch und förderfähig.

Ein erfolgreicher barrierefreier Umbau erfordert eine sorgfältige Planung, um die individuellen Bedürfnisse der Bewohner zu berücksichtigen. Es ist wichtig, mit Fachleuten zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit, Funktionalität und Ästhetik des umgebauten Raums zu gewährleisten. Der Fokus sollte darauf liegen, eine Umgebung zu schaffen, die für alle zugänglich und nutzbar ist. Bevor man mit den Maßnahmen beginnt, sollte man sich daher unbedingt von Experten beraten lassen, alle Maßnahmen aufstellen und Kostenvoranschläge einholen. Unter Umständen führt ein überstürzter Baubeginn zum Verlust der Förderfähigkeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: News Factory, Bildquelle: unsplash/Stefan Lehner

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