Dopamin, Serotonin, Testosteron und Co. – was genau bewirken diese Hormone und Neurotransmitter im Körper und was haben sie mit der Liebe zu tun? Wie diese Botenstoffe Bindung und Lust erzeugen, erfahren Sie hier. Dass sich Menschen mit diesen Stimmungsmachern auseinandersetzen, belegt auch die Häufigkeit der Suchanfragen bei Google. Zu welchem Botenstoff es die meisten Informationsquellen im Internet gibt, lesen Sie hier.

Sowohl Hormone als auch Neurotransmitter sind Botenstoffe. Diese Substanzen übermitteln Informationen zwischen den Körperzellen oder Organen. Während Neurotransmitter in den Nervenzellen gebildet werden und im Nervensystem zwischen den Nervenzellen für eine Reizübermittlung oder -unterdrückung sorgen, sind Hormone an den Organen tätig. Verschiedene Botenstoffe wirken in einem dynamischen, vernetzten System zusammen und wie in einem Musikstück mit verschiedenen Instrumenten übernimmt jeder Stoff seinen Part. Manche Botenstoffe bewirken Glücksgefühle und das hat noch einen positiven Nebeneffekt: Was Begeisterung auslöst, setzt im Gehirn oft Regelkreisläufe in Gang, neurobiologische Mechanismen, die nicht nur Hochgefühle bescheren, sondern auch Gesundheit. Emotionales Wohlergehen geht etwa mit einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einher.

Hier ein Ranking der üblichen Verdächtigen, die unser Liebesleben beeinflussen – sortiert danach, wie häufig sie bei Google gesucht werden:

Testosteron

Der Botenstoff wird mit Behaarung, Muskeln und Potenz assoziiert. Das Sexualhormon entsteht beim Mann in erster Linie in den Hoden, was auch die Wortherkunft nahelegt, denn Testosteron ist ein Kunstwort, das sich vom griechischen Wort „testis“ für „Hoden“ und „Steroid“ ableitet. Allerdings entsteht Testosteron zum Teil auch in den Nebennieren und ist auch für Frauen sehr wichtig.Ein Mangel kann in den Wechseljahren zu einer Abnahme der Lust auf Sex führen. Ersatztherapien sollten Frauen mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt klären.

So verbreitet ist Testosteron online: 22.900.000 Suchergebnisse (Stand: 25.04.23)

Oxytocin

Hier verrät der griechische Name des Hormons eines seiner Einsatzfelder, denn „Oxytocin“ bedeutet in etwa „leicht gebärend“, weil es bei Schwangeren während der Wehen eine tragende Rolle spielt. Das Neuropeptid aus der Gruppe der Proteohormone, ein kleines Eiweiß, wird im Zwischenhirn produziert und gemeinhin auch „Kuschelhormon“ genannt, es senkt Blutdruck und Stresslevel. Selbst wenn wir nur Bilder von geliebten Menschen betrachten, wird – das zeigen Scans mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) – Oxytocin ausgeschüttet. Psychologische Tests an gesunden Männern wiesen zwar darauf hin, dass Oxytocin die Bindung zur eigenen sozialen Gruppe verstärkt. Gleichzeitig erhöht das Hormon aber die Bereitschaft, Außenstehende zurückzuweisen oder ihnen aggressiv zu begegnen.

So verbreitet ist Oxytocin online: 36.800.000 Suchergebnisse (Stand: 25.04.23)

Adrenalin

Der Name des Stresshormons und Neurotransmitters gibt Aufschluss über den Ort seiner Entstehung, die Nebenniere nämlich: „ad“ bedeutet in Latein „an“, während „ren“ die Niere bezeichnet. Als Kampf-oder-Fluchthormon („fight or flight“), das in bedrohlichen Lagen ausgeschüttet wird und buchstäblich Beine macht, ist Adrenalin bekannt, allerdings erhöht es auch dann den Puls, fördert die Durchblutung der Muskulatur und lässt unser Herz schneller klopfen, sobald wir unserem Schwarm gegenübertreten.

So verbreitet ist Adrenalin online: 46.300.000 Suchergebnisse bei Google (Stand: 25.04.23)

Cortisol

Beziehungen können Stress erzeugen – sein wichtigster Bote ist Cortisol. Wie Adrenalin wird das Steroidhormon in der Nebenniere hergestellt. Es unterdrückt Entzündungsreaktionen und mobilisiert Zucker im Körper. Auch wenn man auf Stressgefühle lieber verzichten würde: Das Stresshormon ist überlebenswichtig. Wenn Sie das Abnehmen der Wirkung von Cortisol mal live erleben wollen: Senken lässt sich sein Spiegel etwa durch Berührungen von vertrauten Menschen.

So verbreitet ist Cortisol online: 136.000.000 Suchergebnisse bei Google (Stand: 25.04.23)

Serotonin

Der Botenstoff aus dem Hirnstamm, dessen Name sich aus „Serum“ und „tonos“ („Spannung“) zusammensetzt, gibt Antrieb, sein Gleichgewicht mit anderen Botenstoffen ist essenziell für eine gesunde Psyche. In der Liebe spielt Serotonin ein doppeltes Spiel: Bei Frischverliebten sinkt seine Konzentration im Gehirn zunächst und erzeugt (vorübergehend) eine Art Zwangsstörung. Dauerhafte Liebe bringt den Serotonin-Haushalt wieder ins Lot.

So verbreitet ist Serotonin online: 143.000.000 Suchergebnisse (Stand: 25.04.23)

Dopamin

Wer liebt, erlebt einen Rausch. Das liegt nicht zuletzt am Neurotransmitter Dopamin, dessen Name sich aus „Dopa“ (kurz für die Aminosäure „Levodopa“ bzw. „L-Dopa“) und „Amin“ zusammensetzt. Dopamin wird sowohl an Nervenkontakten als auch in der Nebenniere gebildet und gilt als Glückshormon schlechthin. Es kommt aber wie so oft im Leben auf die Dosis an, dennder Grat zwischen Glück und Sucht ist schmal. Eine Überproduktion von Dopamin kann dazu führen, dass Menschen die Distanz zu anderen Personen verlieren oder seelisch krank werden.

So verbreitet ist Dopamin online: 179.000.000 Suchergebnisse bei Google (Stand: 25.04.23)

Östrogen / Estrogen

Bei Östrogen handelt es sich um eine ganze Gruppe Hormone. Das wichtigste heißt Östradiol. Es steuert die körperliche Entwicklung, aber auch das seelische Gleichgewicht. Und nicht nur für Frauen sind diese Geschlechtshormone wichtig: Bei Männern sind es – neben Testosteron – die Östrogene (ebenfalls Steroide), die Lust auf Sex machen und zur Fortpflanzung befähigen. Östrogene werden im Eierstock, in der Plazenta sowie in der Nebennierenrinde gebildet, beim Mann hingegen zum Beispiel im Hoden und in verschiedenen Geweben durch den Umbau von Testosteron. Schon der Name verweist auf die Aufgabenbereiche der Östrogene: Das Altgriechische Wort „oístros“, latinisiert „oestrus“ bedeutet „Stachel“ und „Leidenschaft“, während das Lateinische „gignere“ „erzeugen“ und „gebären“ bedeutet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Apotheken Umschau, Archivbild/Pexels

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