Videospiele kommen an: Die deutsche Games-Branche konnte im letzten Jahr wieder einmal beachtliche Zahlen schreiben und sich nach zwei Jahren des Rekordwachstums auf einem hohen Niveau halten. Über sämtliche Bevölkerungsgruppen hinweg greifen die deutschen Bundesbürger zu Spielen und tauchen an verschiedenen Geräten in allerlei Games-Welten ein. Mit großen Events wie der Gamescom und einer starken Industrie in der Region ist Köln einer der Hotspots der deutschen Games-Industrie und trägt damit seinen Teil zum Höhenflug der Branche bei.
Videospielindustrie hält sich auf hohem Niveau
Bereits seit Jahren kann die deutsche Videospielindustrie rasantes Wachstum verzeichnen. Nachdem es in den Jahren 2020 und 2021 um jeweils 32 % bzw. 17 % im Umsatz aufwärts ging, konnte die Branche 2022 das hohe Niveau halten. Kürzlich veröffentliche der Verband der deutschen Games-Branche, game, die aktuellen Zahlen basierend auf Daten der Marktforschungsunternehmen Gfk und Data.ai. Der Studie zufolge erzielte die Branche im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von über 9,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem rund 9,75 Milliarden Euro erzielt wurden, konnte die Branche damit um 1 % zulegen. Der Höhenflug der beiden Vorjahre wurde damit zwar ausgebremst, doch der Markt bleibt stabil und konnte einen neuen Rekordumsatz verzeichnen. Während die Umsätze durch Game-Käufe sowie In-App-Käufe um 1 % zunahmen, ging es für die Umsätze durch Hardware-Käufe um 3 % leicht zurück. Umsatztreiber waren dagegen die Gaming-Online-Services, zu denen etwa Gaming-Abonnements und Cloud-Gaming gehören. Diese wiesen ein Wachstum um 20 % auf.
Games kommen in der gesamten Bevölkerung gut an
Die Daten des Game-Verbands zeigen zudem, dass die Gaming-Umsätze durch Mitglieder sämtlicher Bevölkerungsgruppen generiert wurden. So sind Spiele in Deutschland den Analysen zufolge in allen Generationen angekommen und werden von 6 von 10 Bürgern gespielt. Mit 37,9 Jahren ist das Durchschnittsalter der Gamer in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen, zudem teilen sich die Gamer mit 48 % Frauen und 52 % Männern gleichmäßig unter den Geschlechtern auf. Vor allem mobile Spiele ziehen unterdessen auch ältere Menschen in ihren Bann. Mit 32 % sind rund ein Drittel der mobilen Gamer über 50 Jahre alt.
Dass alle Bevölkerungsgruppen durch Games angesprochen werden, lässt sich unter anderem auf die einfache Verfügbarkeit sowie die enorme Vielfalt an Games zurückführen. Ob am Smartphone, PC oder Konsole, Games sind heutzutage über Online-Plattformen und App-Stores zu jeder Zeit mit wenigen Klicks verfügbar. Dabei spricht eine riesige Bandbreite an Games verschiedener Genres jede Art von Spieler an. Während komplexe AAA-Videospiele alteingesessene Gamer und Hardcore-Spieler in ihren Bann ziehen, sind es reihenweise Gelegenheitsspiele und Game-Klassiker, die die breite Masse an Menschen ansprechen.
Letztere erlauben einen einfachen Einstieg, der nur kaum Vorkenntnisse oder Gaming-Erfahrung voraussetzt. Beliebte Casual Games wie etwa Candy Crush Saga, Temple Run und Cut the Rope können im Handumdrehen gestartet werden und selbst Neulinge können sofort problemlos loslegen. Genauso haben allerlei Gesellschaftsspiele und Spielklassiker inzwischen im Internet Einzug gehalten und sind damit zu jeder Zeit verfügbar. Apps erlauben es zum Beispiel, von unterwegs Schachregeln und -strategien zu lernen und gegen die KI oder echte Spieler zu spielen und zu üben. Gleichermaßen stehen vielseitige Ressourcen zu Poker Strategien online bereit, sodass sich Interessierte einfach über Handrangfolgen, Taktiken und Co. zum beliebten Kartenspiel informieren können. Auf der entsprechenden Online-Plattform oder per App ist dann der Pokerabend zu jeder Zeit startklar. Mit weiteren Titeln, von Risiko und Catan bis Skat und Exploding Kittens sind alle möglichen bekannten Gesellschaftsspiele digital einfacher zugänglich als je zuvor und ziehen Menschen im ganzen Land in ihren Bann.
Köln, ein Hotspot der Branche
Auch die Region trägt maßgeblich zur Bedeutung der deutschen Games-Branche bei. Als Gastgeber der weltweit größten Gaming-Messe Gamescom ist Köln einer der wichtigsten Hotspots der Branche mit internationaler Bekanntheit. Regelmäßig finden hier große Events statt, wie etwa das Indie Game Fest und die Verleihung des Deutschen Entwicklerpreises. Über 50 Unternehmen der Branche sind in der Stadt angesiedelt, darunter große internationale Konzerne wie Electronic Arts und Microsoft sowie zahlreiche kleine und mittlere Entwicklerstudios, Publisher und weitere Dienstleister. Mit unter anderem dem eSports-Veranstalter ESL FACEIT GROUP und der esports player foundation wird am Standort Köln auch das professionelle Spielen von Videospielen in Wettkämpfen vorangetrieben. Mit der IEM Cologne findet hier sogar Europas größtes Turnier in CS:GO in der Lanxess Arena, der Kathedrale von Counter-Strike, statt, dessen Finale letztes Jahr in der Spitze von über 1,25 Millionen Menschen aus aller Welt angeschaut wurde. Jede Menge Ausbildungsmöglichkeiten im Game-Bereich runden Köln als Hotspot der Games-Branche ab.
Die deutsche Videospielindustrie konnte 2022 wieder starke Zahlen verzeichnen und sich nach zwei Rekordjahren auf dem hohen Niveau halten. Die Deutschen lieben Games und auch der Standort Köln hat dies längst erkannt und treibt die Branche weiter vorwärts.
Quelle: News Factory, Archivbilder/Pexels