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Georg Weisers geplante Fahrt mit dem Wohnmobil nach Afrika endet abrupt bereits auf einem Bauernhof in Deutschland und er begibt sich stattdessen auf eine Reise in die Vergangenheit. Er möchte sein Leben als Witwer nutzen, alte Wunden des Lebens zu schließen und nie gelebte Träume wahr zu machen. Aber seine Reise nach Marokko findet wegen eines Kupplungsschadens ein vorläufiges Ende auf dem alternativen Hof seiner einstigen Freunde Jürgen und Petra.

Knapp vier Jahrzehnte zuvor war die Freundschaft der drei zerbrochen. Weiser möchte den beiden nun die Hand ausstrecken, doch es zeigt sich, dass viele alte Wunden, die sie sich damals zugefügt haben, noch nicht verheilt sind. Lässt sich vielleicht nachholen, was man damals verpasst hat? Ein Anschlag auf den Industriellen Ludwig Kornhalter zum Beispiel, der bis heute mit seinen Chemie-Werken die Umwelt verpestet? Und hat die Liebe, die Georg für Petra unglücklich empfunden hat und immer noch empfindet, doch noch eine Chance? Weiser muss als gar nicht weiser Vater seinen Sohn Gerd in einer schwierigen Beziehung mit der Automanagerin Angelika mit Rat und Tat zur Seite stehen und verrennt sich selbst in sentimentalen Gefühlen.

Die Dreharbeiten standen für mich unter einem besonderen Stern. Nicht nur haben wir zum ersten Mal unter Coronabedingungen gedreht, was  eine besonders konzentrierte und völlig andere Arbeitsatmosphäre zur Folge hatte – so sehnte man sich nach Nähe und Austausch, da man ja gezwungen war, Abstand zu halten – bei herkömmlichen Dreharbeiten ist das gemeinhin umgekehrt. Vor allem aber war die Wiederbegegnung mit zwei meiner Kollegen der ersten Stunde interessant und freudvoll.  Mit Joachim Król als „Signore Windisch“ erlebte ich zuletzt eine zauberhafte Liebesgeschichte in Helmut Dietls „Rossini“ und mit Peter Lohmeyer spielte ich ein junges Ehepaar in einem  unserer ersten Spielfilme  „Tiger. Löwe. Panther.“ von Dominik Graf.  Damals standen wir ganz am Anfang, nun begegneten wir uns als erfahrene und gestandene Schauspieler wieder. Dass der Film sich thematisch um eben jenes Phänomen, mit allem was dazugehört,drehte, machte die Sache für uns besonders interessant.  Es gab einerseits das Gefühl, sich gut zu kennen und vertraut miteinander zu sein, und gleichzeitig hatte man sich entwickelt und war ein anderer geworden.  Diese „ménage à trois“ ist das eigentliche Herzstück des Films.  Die Nähe, das Verbundensein, die Zärtlichkeit, die es gibt, wenn man ein Stück Leben miteinander geteilt hat, das weit zurückliegt, sie leuchtet wieder auf und wird lebendig, sobald man sich Jahre später wieder begegnet und sich darauf einlässt, gemeinsam neue Abenteuer zu bestehen.

Eine Freundschaft zwischen zwei Männern und einer Frau. Kann das Ihrer Meinung nach funktionieren oder sind da immer auch andere Gefühle und Eifersucht im Spiel?

Die Beziehung zwischen Jürgen, Petra und Weiser war von Anfang an nicht wirklich einfach. Wenn zwei Männer um die gleiche Frau buhlen, wird es naturgemäß kompliziert – 30 Jahre später ist das umso mehr der Fall. Hinzu kommen die Wut und Enttäuschung der beiden, nachdem Weiser sie nach einem gemeinsam geplanten Coup damals hat sitzen lassen. Dennoch zählen für Jürgen mittlerweile andere Werte mehr als Freundschaft und Liebesbeziehung. Ihm geht es vor allem um seine finanzielle Absicherung. Und dafür dreht er kräftig am Rad der Vergangenheit.

Warum verheimlicht Jürgen seiner Freundin Petra, dass er sein Grundstück an den Umweltverschmutzer Kornhalter verkaufen wird? Was ist da faul?

Jürgen sieht seine Felle davon schwimmen; der Hof ist am Ende, die Beziehung zu Petra steht so gut wie vor dem Aus. Er steht unter Druck und lässt sich auf die dreckigen Geschäfte von Kornhalter ein. Dass er das, so lange es geht, vor Petra verheimlichen möchte, zeigt, dass in ihm noch ein klein wenig vom  Moralanspruch von damals steckt.

Wie ist das Verhältnis zwischen Jürgen und Weiser?

Vielleicht war da mal Freundschaft, auf jeden Fall hat sich Georg Weiser aus dem Staub gemacht. Jürgen ist wütend darüber und enttäuscht. Mit so einem Feigling möchte er nichts zu tun haben. Kurzum: Das Verhältnis ist denkbar beschissen!

 

Besetzung:

Georg Weiser – Joachim Król
Petra Schultheiss – Martina Gedeck
Jürgen König – Peter Lohmeyer
Gerd Weiser – Tristan Seith
Angelika Fink – Susanne Bormann
Susanne Weiser – Friederike Kempter
Ludwig Kornhalter – Felix von Manteuffel
Georg Weiser jung – Matti Schmidt-Schaller
Reporter – Marc Rissmann
Kameramann – Mihnea Rares Hantiu
u.a.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: ZDF, Fotocredit: ZDF/Hardy Spitz

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