Das Glücksspiel genießt in der öffentlichen Wahrnehmung einen eher schlechten Ruf und dennoch sind Glücksspieleinrichtungen in urbanen Räumen stark vertreten – so auch in Köln. Vielen Menschen sind die Spielhallen, Wettbüros und Co. allerdings ein Dorn im Auge. Der gängige Tenor: Sie zerstören das Stadtbild. Betrachtet man jedoch das große Ganze, fällt schnell auf, dass die einzelnen Glücksspieleinrichtungen ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft sind.

Glücksspiellandschaft in Köln

Spielbanken, Casinos, Spielhallen und Wettbüros – Glücksspiel können die Menschen in Deutschland in verschiedenen Einrichtungen betreiben. Der lokale Glücksspielmarkt in Köln beherbergt jedoch nicht jeder dieser Einrichtungen. So müssen die Spielbanken bzw. Casinos differenziert von Spielhallen und Wettbüros betrachtet werden, da sie auf anderen gesetzlichen Grundlagen basieren. Bis zuletzt waren sie gar in staatlicher Hand.

In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt fünf lizensierte Spielbanken, die sich in Aachen, Bad Oeynhausen, Dortmund, Duisburg und Monheim befinden. Heißt: Köln selbst hat zum aktuellen Zeitpunkt kein echtes Casino vorzuweisen. Das soll sich jedoch zukünftig ändern. Die verantwortliche WestSpiel-Gruppe plant bereits seit längerer Zeit eine Spielbank in Köln Deutz. Die Realisierung des Projekts hat sich jedoch immer wieder verzögert, so dass derzeit niemand so wirklich weiß, wann Köln genau zum fünften Casinostandort in Nordrhein-Westfalen wird. Nähere Informationen liefert hier das Branchenportal spielbank.com.de/koln/.

Gleichwohl die Domstadt keine echte Spielbank beherbergt, ist die hiesige Glücksspiellandschaft mehr als üppig ausgeprägt. Fast schon echten Casinoflair versprühen die recht großen Spielotheken, die mit einer stilvolle Inneneinrichtung und einer gehobenen Atmosphäre überzeugen. Das Spielangebot beschränkt sich jedoch ausschließlich auf Automatenspiele. Casinoklassiker wie Roulette oder Blackjack sucht man vergebens.

Zu kurzweiligeren Glücksspielsessions laden die Spielhallen und Wettbüros ein, die überall in der Stadt zu finden sind. In den kleinen Spielhallen finden Spieler ebenfalls Automatenspiele vor, jedoch in einem deutlich kleineren Umfang und in einer bodenständigeren Umgebung. In den Wettbüros können dagegen Wetten auf Sportereignisse abgeschlossen werden.

Glücksspieleinrichtungen in Köln – Wirtschaftsmotor oder Schandfleck?

Die verschiedenen Glücksspieleinrichtungen werden in Köln zuweilen sehr kritisch gesehen. Auch ohne ein waschechtes Casino ist die Auswahl groß. Viele Bewohner und Politiker sind der Meinung, dass die Spielhallen und Wettbüros das Stadtbild verschandeln. Einen echten Mehrwert würden sie dagegen nicht bieten. Doch ist das wirklich so?

Wie so oft gibt es zwei Seiten der Medaille. Der Glücksspielmarkt in Deutschland ist am boomen. Immer mehr Menschen haben das Glücksspiel als Hobby für sich entdeckt. Die potenziellen Gefahren wurden seitens der Politik bereits adressiert. Seit dem 01. Juli 2021 gilt bundesweit der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der mit verschiedenen Regulierungsansätzen den Spieler- und Jugendschutz stärkt. Die verschiedenen Glücksspieleinrichtungen in Köln sind entsprechend gesetzlich reguliert und dürfen legal ihre Produkte anbieten.

Ein generelles Glücksspielverbot wäre dagegen kontraproduktiv gewesen – insbesondere aus wirtschaftlicher Sicht. Die Spielhallen, Spielotheken und Wettbüros sind ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsmarktes. Sie schaffen Jobs und fördern damit das Wirtschaftssystem – sowohl lokal als auch bundesweit. Zeitgleich sind sie gesetzlich zu Steuerabgaben verpflichtet, was ebenfalls einen positiven Effekt auf die Ökonomie hat. So wird der Umsatz des terrestrischen Glücksspiels in Höhe des Netto-Automatenergebnisses (Saldo aus Einwurf und Auswurf) mit 19 Prozent besteuert. 

Kanalisierung der Glücksspielnachfrage

Der Glücksspielmarkt in Köln ist nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch das gesellschaftlicher Sicht unentbehrlich. Die Vergangenheit hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass ein generelles Verbot die Glücksspielnachfrage nicht abebben lässt. Das musste die Politik im Rahmen der ersten Regulierungsansätze schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Die restriktiven Gesetze zur damaligen Zeit hatten nicht die erhoffte Wirkung und beflügelten den Schwarzmarkt, da die Glücksspielnachfrage in unregulierten Märkten ohne Spielerschutz bedient wurde.

Der neue GlüStV hat daher die Aufgabe, das Verlangen der Bevölkerung nach Glücksspielen in lizensierte und sichere Angebote zu kanalisieren. Als wichtigste Instanz dienen dabei die Spielbanken. Jedes Bundesland beherbergt eine bestimmte Anzahl an lizensierten Casinos, deren jeweilige Standorte gleichmäßig aufgeteilt und gut erreichbar gewählt sind.

Bis Köln als Metropole und Ballungszentrum ebenfalls eine eigene Spielbank bekommt, müssen die Spielotheken, Spielhallen und Wettbüros als Kanalisierungsinstanz herhalten. Ganz ohne Regulierung kommt der terrestrische Markt in Köln und NRW jedoch nicht aus. Da zuweilen ein Überangebot vorherrscht, wurde der neue GlüStV mit einigen Maßnahmen versehen, um die Glücksspiellandschaft auf einen vertretbaren Umfang auszudünnen. So müssen die verschiedenen Geschäfte etwa einen Mindestabstand von 500 Metern untereinander einhalten.

Online-Glücksspielmarkt in Köln

Mit dem neuen GlüStV wurde das Online-Glücksspiel bundesweit legalisiert. Entsprechend können auch Spieler in Köln gesetzeskonform ihrem Hobby im Internet nachkommen. Die Politik möchte hier ähnlich wie im terrestrischen Bereich der Spielergemeinde einen regulierten und sicheren Markt bieten. So soll der Schwarzmarkt zurückgedrängt und die Menschen vor Betrug und finanziellem Ruin geschützt werden.

Das Angebot auf dem digitalen Glücksspielmarkt ist nochmal deutlich größer und wesentlich komplexer. Der wirtschaftliche Mehrwert ist dennoch gegeben – allerdings mit schwächerem Lokalbezug.

Glücksspielplattformen im Internet gelten in Deutschland nur als legal, wenn sie über eine gültige und offizielle Glücksspiellizenz verfügen. Bereits bei dieser Thematik kommt die Komplexität des Online-Marktes zum Vorschein. Deutsche Konzessionen gibt es per se erst seit kurzer Zeit. Sie werden von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) vergeben. Insgesamt drei Online-Lizenzen wurden bis jetzt verteilt. Da jedoch das Online-Glücksspiel im Jahr 2012 in Schleswig-Holstein legal war, sind heute noch einige Anbieter mit einer gültigen Konzession des nördlichsten Bundeslandes ausgestattet. Daraus ergibt sich die folgende Auswahl an legalen Online-Glücksspielbetreibern auf dem deutschen Markt:

  • Mernov mit den Marken JackpotPiraten und BingBong
  • Electraworks (Kiel) Ltd. mit der Marke Bwin
  • Greentube Malta Ltd. mit der Marke Stargames
  • Löwen Play GmbH mit der Marke Löwen Casino
  • Megapixel Entertainment Ltd. mit den Marken Wunderino und Hyperino
  • OnlineCasino Deutschland AG mit den Marken OnlineCasino Deutschland, RIZK Casino, SLOTILDA und lilapaloma
  • REEL Germany Ltd. mit der Marke PokerStars
  • Skill on Net Ltd. mit der Marke DrückGlück
  • World of Sportsbetting Ltd. mit der Marke LeoVegas
  • Tipico Company Ltd.
  • Tipwin Ltd.

Spieler aus Köln können legal und sicher bei den verschiedenen Glücksspielunternehmen im Online-Casino spielen oder im Netz auf Sportereignisse setzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: News Factory, Fotocredit: Roman Bürki / Unsplash

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