Am gestrigen Samstag demonstrierten etwa 60 PETA-Aktive aus ganz Deutschland auf der Domplatte in Köln gegen die Diskriminierungsform, die maßgeblich für die milliardenfache Ermordung von Tieren verantwortlich ist: Durch den Speziesismus werden Tiere nur aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet. Dies schafft die Grundlage dafür, dass fühlende Lebewesen für menschliche Zwecke wie selbstverständlich ausgebeutet, gequält und getötet werden. Gegen diese tief in der Gesellschaft verankerte Denkweise demonstrierte PETA gestern Mittag bildstark und mit hoher Symbolkraft: Schwarz gekleidete Aktive hielten Porträts der täglichen Opfer des Speziesismus in Händen, neben sich Holzkreuze.
Umrahmt wurden diese von weiteren, aufrecht in Särgen stehenden Aktiven mit Tiermasken und Schildern mit der Aufschrift „Speziesismus tötet“. Das ganze Bild wurde von einer Rede zu Individuen, die dem Speziesismus zum Opfer gefallen sind und ermordet wurden, begleitet. Stellvertretend für das jeweilige ermordete Tier knieten sich die Aktiven bei Verlesung der Reihe nach trauernd nieder. Begleitet wurde dies jedes Mal mit dem Ruf „Speziesismus tötet!“ aller Beteiligten.
„Wir stehen heute hier, um zu trauern und aufzuklären: Denn genau wie wir wollen Tiere einfach nur ein friedliches und selbstbestimmtes Leben führen“, so Alina Langenhorst, Streetteam-Betreuerin bei PETA. „Sie empfinden Schmerz, Angst, Hunger, Durst, Freude und Einsamkeit. Sie haben also genau dieselben grundlegenden Gefühle wie wir – und trotzdem behandeln wir sie wie Dreck, wie Maschinen und verwehren ihnen alles, sogar ihr Leben. Das sagt sehr viel mehr über uns aus als über sie. Der Mensch ist den Tieren nicht überlegen und hat kein Recht, Tiere ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse einzusperren, zu missbrauchen, zu quälen und zu töten.“
Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten
Einer repräsentativen Umfrage zufolge kennt der Großteil der deutschen Bevölkerung die Bedeutung des Wortes Speziesismus nicht – obwohl speziesistisches Denken gesellschaftlich tief verankert ist. Analog zu den Begriffen „Rassismus“ und „Sexismus“ beschreibt “ Speziesismus“ eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden zum Beispiel Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen werden getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben ein Interesse daran und ein Recht darauf, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
Text – und Bildquelle: PETA Deutschland e.V., Fotocredit: PETA Deutschland e.V.