Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) nutzt das Streitthema Wölfe gezielt für den Wahlkampf für die anstehende Bundestagswahl im Herbst. Wölfe sollen künftig vermehrt zum Abschuss freigegeben werden, wenn sie Weidetiere töten. PETA kritisiert die Pläne des sogenannten regionalen Bestandsmanagements scharf. Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei der Tierrechtsorganisation, kommentiert:

 

„Julia Klöckner zeigt mit ihren Plänen für ein ‚regionales Bestandsmanagement‘ von Wölfen wieder einmal, wie stark der Lobbyismus in der industriellen Tierhaltung ist. 2019 haben Wölfe laut ihr 3000 sogenannte Nutztiere getötet oder verletzt – was sie in dem Zusammenhang nicht erwähnt: dass allein in Deutschland mehr als 200 Millionen Tiere wie Schweine, Hühner und Rinder eingesperrt und getötet werden. Die größte Bedrohung für Weidetiere sind demnach nicht Wölfe, sondern die landwirtschaftliche Tierhaltung. Landwirtschaftliche Betriebe müssten die Tiere eigentlich schützen, was zusätzliche Kosten oder Mühen bedeuten würde. Doch mit von Wölfen gejagten Tieren, die andernfalls gewaltsam im Schlachthaus getötet worden wären, lässt sich kein Gewinn mehr machen, daher bemühen sich die meisten Verantwortlichen gar nicht erst um die Weidetiere.

Wölfe sind keine Gefahr, die beseitigt werden muss; sie brauchen unseren Schutz – auch die Jägerschaft betrachtet sie vielfach als Jagdkonkurrenz. Illegale Wolfstötungen kommen immer wieder aus den Reihen der Jägerschaft. Wölfe sind als Gesundheitspolizei des Waldes unerlässlich, Jagd und landwirtschaftliche Tierhaltung hingegen ein Auslaufmodell. Wir fordern Ministerin Klöckner auf, sich für eine friedliche Koexistenz mit Wölfen und eine Förderung des bio-veganen Landbaus zu engagieren – dies ist im Hinblick auf Umweltschutz und Lebensraumerhaltung der Wildtiere die einzige Lösung.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: PETA, Fotocredit: PETA

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