Tag für gewaltfreie Erziehung 30. April Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April 2020 ist der Kinderschutzbund Köln in Sorge um Kinder und Familien. Neben dem generellen Bedarf nach konsequenten Maßnahmen zur Verhütung von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zeigt die aktuelle Situation besondere Risiken für eine Zunahme von Gewalt. Auch wenn es bislang keine faktischen Hinweise auf eine Zunahme zu verzeichnen sind – Experten sind sich einig: Die bestehenden Einschränkungen im Lebensalltag von Kindern und Familien bedeuten erhebliche neue Belastungen und können bestehende Belastungen verstärken. Die reduzierte Begleitung durch Schule und Kindertagesstätte wirken nicht nur als fehlendes Bildungsangebot. Erzieher*innen und Lehrer*innen sind häufig vertraute Bezugspersonen von Kindern, die jetzt nur sehr eingeschränkt zur Seite stehen können.

In Sorge um Gewalt in der Erziehung sind sie wichtige Multiplikator*Innen, die Hilfen wie Beratungsstellen oder das Jugendamt einbeziehen“ betont Maria Große Perdekamp als Fachliche Leiterin des Kinderschutzbundes Köln. Die Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie werden vom Kinderschutzbund ausdrücklich unterstützt. Dennoch zeigen sich Kinderschützerinnen und Kinderschützer in ganz Deutschland befremdet darüber, dass über die Aufnahme des Spielbetriebs der Bundesliga oder die Eröffnung von Möbelhäusern engagiert diskutiert wird, während die Bedürfnisse von Kindern und ihren Familien nur eine untergeordnete Rolle spielen. „Wir greifen aktuell tief in die Grundrechte von Kindern ein: Wir isolieren sie von ihren Spielkameraden. Wir begrenzen sie in ihrem verbrieften Recht auf Bildung. Und wir enthalten ihnen ausreichend körperliche Bewegung vor. Auch das sind Formen der Gewalt. Es braucht eine Debatte darüber, wie wir Betreuungseinrichtungen und Schulen schrittweise öffnen können. Und diese Debatte muss die Bedürfnisse der Kinder im Blick haben – nicht nur die der Leistungsgesellschaft“, so DKSB-Präsident Heinz Hilgers.

„Der Tag der gewaltfreien Erziehung wird in Deutschland seit 2004 begangen. Seit dem Jahr 2000 gilt in Deutschland das Recht des Kindes auf Gewaltfreie Erziehung. Nach jahrelanger Lobbyarbeit hat vor allem der Kinderschutzbund entscheidend dazu beigetragen, dieses Recht zu verwirklichen“, sagt OV-Köln Vorsitzende Marlis Herterich. Der Kinderschutzbund Köln ist mit seiner Familienberatungsstelle im Kinderschutz-Zentrum eine wichtige Anlaufstelle für Familien, die von Gewalt betroffen sind. Das Angebot steht auch in der aktuellen Situation zur Verfügung, ebenso die Beratung für Fachkräfte aus Schule, Kita, Jugendamt und anderen Einrichtungen. Auch präventive Angebote wie die Elterncafès und die ehrenamtlichen Angebote wie das Elterntelefon in Kooperation mit der nummergegenkummer und die KinderWillkommen-Besuche unterstützen Familien, gute Lösungen für Belastungen und Überforderung zu entwickeln, um mit Liebe und Respekt zu erziehen. Der Tag soll daran erinnern, dass die gesamte Gesellschaft die Verantwortung für das gewaltfreie Aufwachsen von Kindern trägt. Zudem soll er Eltern ermutigen, ihr Ideal einer gewaltfreien Erziehung Wirklichkeit werden zu lassen. www.kinderschutzbund-koeln.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Kinderschutzbund Köln/Jochen Muth, Archivbild

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