Mit oder ohne Baby im Bett schlafen? Lange Zeit rieten Ärzte mit Verweis auf den plötzlichen Kindstod davon ab, das Baby mit ins Elternbett zu nehmen. Neuere Studien empfehlen nun unter bestimmten Umständen, das Kind mit ins elterliche Bett zu nehmen, denn viele Gründe sprechen dafür.

Säuglinge brauchen Nähe

Babys haben ein angeborenes Bedürfnis nach Nähe. „Sie sind Säuglinge und Traglinge. Entwicklungsgeschichtlich sind sie am sichersten in der Nähe der Mutter/Eltern – auch nachts“, sagt Prof. Dr. Daniela Karall. Sie ist Kinder- und Jugendärztin sowie stellvertretende Direktorin der Abteilung Pädiatrie der Universitätskliniken Innsbruck. Für ihre Entwicklung und ihr gesundes Aufwachsen bräuchten Babys die Zuwendung der Eltern.

Alkohol und Rauchen erhöht das Kindstod-Risiko

Ziel sollte es daher sein, das Co-Sleeping nicht zu verbieten, sondern es sicher zu machen. Dabei ist Stillen ein wichtiger Faktor: Gestillte Babys werden nachts häufig wach und haben weniger Tiefschlafphasen. Zudem liegen sie seltener in der Bauchlage, weil sie nach dem Stillen auf den Rücken gelegt werden. Denn: „Die Bauchlage ist ein Risikofaktor“, betont Karall. Ihr zufolge funktioniert das Stillen besser, wenn Mutter und Kind zusammen schlafen.

Konsumieren die Eltern Alkohol oder Drogen, bedeutet dies für das Kind im Elternbett eine große Gefahr – und ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod. „Durch Alkohol- und Drogenkonsum sind die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Eltern reduziert“, erklärt Karall. Ein weiterer großer Risikofaktor ist das Rauchen: Falls die Eltern Raucher sind, sollte auf das Co-Sleeping verzichtet werden.

Sicher im Familienbett

Für babygerechte Sicherheit eignet sich ein Bett, das breit genug für Mutter und Kind ist. Schlafen auf einem Sessel oder Sofa dagegen erhöht das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Wichtig ist auch, dass keine Kissen, Plüschtiere oder Schnüre herumliegen, damit sich das Kind nicht verletzt. Es sollte nicht zu warm angezogen sein und in einem Baby-Schlafsack liegen.

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