Mobiles Drogenhilfeangebot am Cäcilienhof Gesundheitsdezernent zieht positive Bilanz nach sechs Monaten

Das mobile Drogenhilfeangebot am Cäcilienhof in der Jabachstraße in Neumarktnähe hat vor einem halben Jahr seinen Betrieb aufgenommen. Das Angebot wird durch das Gesundheitsamt betrieben. Zwei Fahrzeuge stehen bereit – ein Fahrzeug, in dem Beratungen stattfinden, und ein Fahrzeug, in dem Abhängige unter medizinischer Aufsicht Drogen konsumieren können. Im April 2020 wurden die Öffnungszeiten ausgeweitet: seitdem sind das Beratungsmobil und der Drogenkonsumbus an Werktagen täglich zwölf Stunden von 8 bis 20 Uhr erreichbar. Auch während der Corona-Pandemie steht das Angebot durchgehend zur Verfügung.

Aktuell finden täglich bis zu 100 Konsumvorgänge statt. „Wir wussten um den großen Bedarf eines Drogenkonsumraums am Neumarkt. Aber diese überwältigende Inanspruchnahme durch die Drogenkonsumenten hat uns selbst überrascht“, so Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Umwelt, Gesundheit und Wohnen. „Wir hoffen, dass es nicht mehr lange dauert, bis am Neumarkt ein Drogenkonsumraum mit mindestens zehn Plätzen eröffnet werden kann.“ Insgesamt fanden bisher über 3.700 Konsumvorgänge statt. Dabei konnten in 20 medizinischen Notfällen durch Überdosierung Leben gerettet werden. Es wurden 17.600 Spritzen im Beratungsbus getauscht, was zu deutlich weniger Spritzenfunden in der Umgebung führte.

Auch der Beratungsbus wird stark frequentiert. „Die Menschen kommen, um sicher ihre mitgebrachten Drogen zu konsumieren. Aber sie bekommen auch einen Kaffee bei uns. Das kann der Anfang einer Beratung sein“, so Rau. Insgesamt erfolgten bisher rund 400 Beratungen und über 300 Vermittlungen in weiterführende Hilfsangebote. An die 300 Drogenkonsumenten nutzen das Angebot am Cäcilienhof. „Die Drogenkonsumenten schätzen das Hilfeangebot der Stadt sehr. Einige sind richtiggehend dankbar.“ Bis ein fest installierter Drogenkonsumraum eingerichtet ist, ist das mobile Drogenhilfeangebot auch weiterhin im Einsatz.

Um die Anlieger des Neumarkts zu entlasten und ein dringend benötigtes Hilfeangebot für Menschen umzusetzen, die bisher in öffentlichen Anlagen, auf Gehwegen oder in Hauseingängen Drogen konsumieren und damit eine starke Belastung für Anwohner und Geschäftstreibende darstellen, hatte die Verwaltung einen Beschluss des Rates der Stadt Köln vom 28. September 2017 umgesetzt und in Neumarktnähe ein niederschwelliges Drogenhilfeangebot mit Konsumraum gemäß der Drogenkonsumraumverordnung des Landes NRW bereitgestellt.

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Bildrechte: KNJ/Martina Uckermann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert