Bahnsteiganhebung und Verbesserungen für den Radverkehr geplant

Im Rahmen einer Mitteilung informiert die Verwaltung den Verkehrsausschuss am 19. September 2023 über den aktuellen Sachstand zur Neugestaltung des Barbarossaplatzes. Im Februar 2020 hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, für eine Neuordnung des Barbarossaplatzes eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen. Aufgrund der hohen Dynamik der Verkehrsentwicklung im Bereich Barbarossaplatz, die sich erwartungsgemäß in den nächsten Jahren fortsetzen wird, sowie der noch in den Tunnel der Nord-Süd Stadtbahn zu verlegenden Linie 16, sollte die Machbarkeitsstudie aus Sicht der Verwaltung zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden.

Anhaltspunkt für die große Dynamik der Verkehrsverlagerungen ist die durchgeführte Zählung in 2022. Der Verkehr auf den Kölner Ringen auf Höhe des Barbarossaplatzes hat sich entgegen der Verkehrsprognose von 2013 (Prognosejahr 2025) mehr als halbiert, da in der Zwischenzeit die Spurumwandlung zugunsten des Radverkehrs und die Einrichtung von Tempo 30 auf den Ringen umgesetzt worden sind. Das Verkehrsmodell stößt hier an seine Grenzen und muss überarbeitet werden.

Zudem wird der Wegfall der Linie 16 auf dem Barbarossaplatz, die als einzige Stadtbahn dort abbiegt, die Verkehrsabwicklung wesentlich vereinfachen und die Gestaltungsmöglichkeiten erhöhen.

Aus diesen Gründen empfiehlt die Verwaltung, die Machbarkeitsstudie zeitlich deutlich enger an eine bauliche Umsetzung zu knüpfen. Trotzdem sollen zwischenzeitlich eine Vielzahl von Maßnahmen im Bereich des Barbarossaplatzes geplant und umgesetzt werden, mit dem der Umweltverbund spürbar gestärkt wird und der Barbarossaplatz an städteräumlicher Qualität hinzugewinnt. In Planung sind:

ÖPNV – Modernisierung und barrierefreier Ausbau der Bahnsteige der Linien 16 und 18

Parallel zu dieser Mitteilung hat die Verwaltung dem Verkehrsausschuss einen Baubeschluss für die Bahnsteiganhebung der Stadtbahnhaltestelle Barbarossaplatz auf den Linien 16 und 18 vorgelegt. Damit zukünftig ein barrierefreies Ein-, Aus- und Umsteigen an der Haltestelle „Barbarossaplatz“ gewährleistet werden kann, sollen die Seitenbahnsteige auf eine Höhe von 90 Zentimeter über Schienenoberkante angehoben werden. Darüber hinaus werden zukünftig zur Kapazitätssteigerung neue rund 70 Meter lange Hochflurfahrzeuge der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) auf der Linie 18 eingesetzt.

Im Zuge des Haltestellenumbaus wird der gesamte Straßenraum neu geordnet. Aufgrund des erhöhten Flächenbedarfs entfallen der Linksabbiegerstreifen auf der südlichen „Neue Weyerstraße“ und damit auch die Umfahrung am Pantaleonswall. Die Zufahrt zum Innenhof der angrenzenden Gebäude wird über die nördliche „Neue Weyerstraße“ möglich sein. Dadurch wird eine bedeutsame Lücke um das Fahrradstraßennetz der Innenstadt mit einer hochwertigen Verbindung geschlossen.

Die Planung am Barbarossaplatz sieht den Einbau von neuartigen begrünten Fahrgastunterständen vor. Die Fahrgastunterstände sollen in Form von bepflanzten Pergolen umgesetzt werden. Damit keine zusätzliche externe Bewässerung notwendig wird, soll das an der Oberfläche der Haltestelle anfallende Niederschlagswasser vollständig abgefangen, unterhalb des Bahnsteigs gespeichert und für die Wasserversorgung der Begrünung genutzt werden. Für eine optimale Wasserbilanz soll das überschüssige Wasser in den Untergrund versickern. Dabei kann die Rigole ein Nettospeichervolumen von etwa 40 Kubikmeter, also den Inhalt von rund 280 Badewannen, fassen.

Im Anschluss an den Baubeschluss werden die Ausführungsplanung und die Vergabe der Bauleistungen ausgearbeitet, veröffentlicht und vergeben. Der Baubeginn ist vorbehaltlich der Genehmigung in 2026 möglich.

Weitere Informationen sind der Beschlussvorlage 2646/2022 „Baubeschluss für die Bahnsteig- Anhebung der Haltestelle Barbarossaplatz“ zu entnehmen: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=109985

Haltestelle „Bahnhof Süd“ entlang der Linie 18

Eine der Anforderungen aus dem zu Beginn genannten Ratsbeschluss stellt die optimierte Verbindung der Stadtbahn zum Südbahnhof dar. Die Deutsche Bahn plant den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Süd und die Erneuerung der Eisenbahnbrücke über der Luxemburger Straße im Jahr 2028. Im Zuge dessen sollen direkte Zugänge von den Bahnsteigen zur Luxemburger Straße errichtet und das Brückenbauwerk verbreitert werden, was eine notwendige Voraussetzung für den Bau einer Stadtbahnhaltestelle in dem Bereich darstellt. Die Verwaltung prüft die Errichtung einer Stadtbahnhaltestelle auf der Luxemburger Straße direkt am Südbahnhof.

Fuß- und Radverkehr 

Projekt RingFrei

In den Jahren 2020 und 2021 wurde im Bereich Barbarossaplatz in nördlicher Fahrtrichtung das ehemalige Schrägparken aufgehoben und in Ladezonen in Längsausrichtung und Flächen für Fahrradparken umgewandelt. Mit den dadurch gewonnenen Flächen wurde ein Radfahrstreifen in Regelbreite von 2,50 Meter geschaffen. Zudem wurde die Hinführung zum Barbarossaplatz von den südlichen Ringen kommend fahrradfreundlich neugestaltet. Dabei wurde die rechte Kfz-Fahrspur ab Sachsenring in einen 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen umgewandelt.

In südlicher Fahrtrichtung läuft die aktuelle Radverkehrsführung auf dem Hohenstaufenring südlich der Einmündung Zülpicher Platz aus. In weiteren Umsetzungsschritten soll der bereits umgesetzte Radfahrstreifen bis zum Barbarossaplatz und darüber hinaus verlängert werden, sodass die aktuell verbliebene Netzlücke auf den Kölner Ringen geschlossen werden kann. Entwürfe zur Einrichtung von Radfahrstreifen werden derzeit innerhalb der Verwaltung abgestimmt und sollen dem Verkehrsausschuss und der Bezirksvertretung Innenstadt anschließend in einer gesonderten Beschlussvorlage vorgelegt werden.

Weitere Maßnahmen im Umfeld des Barbarossaplatzes

Im Rahmen des Arbeitsprogramms „Rückbau freilaufende Rechtsabbieger“ wurde der freilaufende Rechtsabbieger aus dem Hohenstaufenring in die Roonstraße „abgepollert“ und damit die Verkehrssicherheit des Fuß- und Radverkehrs erhöht. In der „Neue Weyerstraße“ in Fahrtrichtung Severinsbrücke hat die Verwaltung im Mai 2021 außerdem im Rahmen einer Fahrbahndeckensanierung einen Teilabschnitt fahrradfreundlich neugestaltet.

In der Roonstraße sollen gemäß Radverkehrskonzept Innenstadt unter Umnutzung einer Kfz-Fahrspur je Fahrtrichtung Radfahrstreifen entstehen. Entsprechende Entwürfe werden derzeit vonseiten der Verwaltung auf ihre Auswirkungen auf die Verkehrsqualität geprüft. Zudem sind Radfahrstreifen in beiden Fahrtrichtungen auf der Roonstraße sowie Verbesserungen auf der Strecke Neue Weyerstraße/Friedrichstraße/Pantaleonswall im Zuge des Ausbaus der Fahrradstraßenachse „Wälle“ geplant.

Weitere Informationen sind der Mitteilung 2093/2023 „Sachstand zur Umgestaltung Barbarossaplatz“ im Ratsinformationssystem zu entnehmen: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=116070

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Fotocredit: KNJ/Martina Uckermann (Archivbild)

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