Besucherrekord im 17. Jahr in Folge

Auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 blickt das NS-Dokumentationszentrum zurück. Das belegt der 248 Seiten umfassende Jahresbericht, den Direktor Dr. Werner Jung bei einem Pressegespräch vorstellte. Das Museum verzeichnete im 17. Jahr in Folge einen Besucherrekord. Mit 92.777 Besucherinnen und Besuchern wurde eine neue Höchstmarke erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Besuche um vier Prozent und im Vergleich zum Jahr 2002 (25.754) um mehr als das Dreieinhalbfache. Die Mehrheit der Besucherinnen und Besucher sind Einzelpersonen, häufig Touristen. Geführte Gruppen folgen erst an zweiter Stelle, für die mit der sehr hohen Zahl von 2.198 Führungen und Workshops ein umfangreiches pädagogisches Programm angeboten wird.

Das große Ziel des NS-DOK für die nächsten Jahre ist der Ausbau und die Erweiterung zum Haus für Erinnern und Demokratie. Dies hatte der Rat am 11. Juli 2017 fast einstimmig beschlossen. Der Auszug der bisherigen Nutzer des dritten und vierten Obergeschosses des EL-DE-Hauses verschiebt sich mindestens auf den 30. Juni 2019. Die kleine Arbeitsgruppe des NS-DOK hat dagegen bereits das Konzept für den Erlebnisort Demokratie, die Erzählcafés und das Junge Museum fast vollständig entwickelt. In einer Spendenverdopplungsaktion haben in 17 Veranstaltungen bekannte Kölner Künstlerinnen und Künstler das Projekt unterstützt. Die Aktion war doppelt erfolgreich: Zum einen kam mit 143.538 Euro eine hohe Geldsumme zusammen und zum anderen war sie eine großartige Imagekampagne.

Die Vielfalt der Aktivitäten des NS-DOK belegen folgende Zahlen: Es wurden neun Sonderausstellungen gezeigt, zwei Wanderausstellungen in Deutschland und Österreich präsentiert, und zudem war das NS-DOK an einer Ausstellung beteiligt, die das Mémorial de la Shoa in Paris zeigte. Des Weiteren wurden 225 Veranstaltungen durchgeführt, deren Form und Inhalt breit gefächert waren. Die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) feierte 2018 ihr zehnjähriges Bestehen und hat zusammen mit der ihr angeschlossenen Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Köln eine eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen. Die starke und wachsende Nachfrage nach den Bildungs- und Beratungsangeboten der ibs zeigt die gesellschaftliche Relevanz des Themas. Zu ihren wesentlichen Aufgaben zählen mittlerweile Demokratiebildung und die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus. Dieser Bereich lässt sich zukünftig inhaltlich und personell wesentlich erweitern, da dafür 2018 eine ganze Stelle eingerichtet werden konnte.

Zum Profil des NS-DOK gehört stets eine intensive Forschungsarbeit. Dazu zählt eine renommierte Bibliothek mit 24.322 Bänden, eine breit aufgestellte Dokumentation, die mittlerweile in über 220.00 Datensätzen unterschiedliche Bereiche erschlossen hat und eine rege Publikationstätigkeit. Im Berliner Metropol Verlag erschien der erste Band der neu geschaffenen „Kleinen Reihe des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln“ und zudem wurde in der Reihe der wissenschaftlichen Veröffentlichungen eine Dissertation über katholische Jugendgruppen veröffentlicht. Auch 2018 erhielt das NS-DOK wieder bedeutende Sammlungszugänge. Hier sind vor allem das Fotoarchiv Theo Beckers und die Schenkung von 438 Kunstwerken des jüdischen Malers Otto Schloss zu nennen. Neben den großen Arbeitsschwerpunkten zur jüdischen Geschichte und zur Zwangsarbeit sind die Projekte zur Geschichte der Jugend im Nationalsozialismus, zum Widerstand und zur Gestapo hervorzuheben.

Der Jahresbericht ist im Internet unter www.nsdok.de zugänglich und für drei Euro im Buchhandel und im NS-DOK erhältlich.

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Stadt Köln

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