Für die RheinEnergie war das Geschäftsjahr 2015 gekennzeichnet von grundlegenden Veränderungen. Das Unternehmen arbeitet intensiv an der weiteren Digitalisierung seiner Arbeitsabläufe. Eine strategische Neuausrichtung des Vertriebs mit einer klaren Fokussierung auf die Rolle als Energie- und Nachhaltigkeitsmanager gehört ebenso dazu wie der Ausbau der technischen Systeme und der Erneuerbaren Energie.

 

„Die gesamte Energiebranche steht mitten im Strukturwandel und vor anhaltenden Veränderungen der Kunden- und Marktanforderungen. Diese Änderungen verfolgen wir intensiv und bewegen uns mit.“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Steinkamp. „Wir sichern unser Stammgeschäft, wir bearbeiten intensiv weitere Strategiefelder, vor allem den Ausbau unseres Dienstleistungsportfolios, und wir treiben die Digitalisierung voran. Dabei binden wir auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eng mit ein.“

 

Energiepolitischer Rechtsrahmen erforderlich

 

Um für die Kunden auch in Zukunft ein verlässlicher und immer leistungsfähigerer Partner zu sein und zu bleiben, fordert Dr. Steinkamp einen verlässlichen Rechtsrahmen. Voraussetzung für den Erfolg sei ein lebendiger und freier Markt, in den die Behörden nur bei Marktversagen eingreifen. Zu den nicht geklärten rechtlichen Vorgaben gehöre auch das von der Bundesregierung längst verabschiedete, aber von der EU-Kommission bisher nicht notifzierte Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz: „Anstatt den Klimaschutz-Hebel Wärmemarkt durch eine wirksame KWK-Förderung in Deutschland zu verlängern, stimmt man lieber im Eiltempo dem Bestandsschutz von eher ineffizienten Braunkohlekraftwerks-Reserven zu. Das ist keine nachhaltige Energiepolitik.“, so Dr. Steinkamp.

 

Brücke in die Zukunft der Erneuerbaren Energie

 

Die RheinEnergie hat mit ihrem neuen Gas-und Dampfturbinen-Heizkraftwerk Niehl 3 den Schlussstein in Bezug auf die konventionelle Energieerzeugung eingefügt. Das Heizkraftwerk Niehl 3 ist eine Brücke in die Zukunft der Erneuerbaren Energie. Zu seinen Besonderheiten gehört die große Leistungs-Flexibilität in der Fahrweise. „Sie ist in Zeiten der Energiewende und einer immer weiter zunehmenden Diversifizierung der Energieerzeugung strategisch wichtig. Dank der besonderen Bautechnik lässt sich Niehl 3 auch mit sehr geringer Teillast sicher und wirtschaftlich betreiben. Bei Bedarf lässt sich diese Leistung innerhalb weniger Minuten um über 100 Megawatt erhöhen oder verringern.“, hob Steinkamp hervor.

 

Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass Niehl 3 über einen doppelten Netzanschluss für Strom verfügt. „Lokal stärken wir die Versorgungssicherheit auf der 110.000-Volt-Ebene, überregional sichern wir auch kurzfristigen Bedarf über einen Anschluss ans 380.000-Volt- Höchstspannungsnetz ab. Beide Spannungsebenen können wir gleichzeitig bedienen, das ist nahezu einmalig.“, so Dr. Steinkamp.

 

Ausbau Fernwärme im rechtsrheinischen Köln

 

Vom Standort Köln-Niehl mit seinen jetzt zwei Gas- und- Dampfturbinen-Anlagen versorgt die RheinEnergie heute schon den Stadtbezirk Innenstadt inklusive Deutz. Mit einer neuen, aktuell in der Fertigstellung befindlichen Rheinunterquerung nach Mülheim erschließt sie den Ausbau weiterer Areale und Stadtteile auf der rechten Rheinseite mit der vor Ort emissionsfreien Fernwärme.

Das Ziel ist, in den kommenden zehn bis 15 Jahren die Fernwärme-Anschlusskapazität um bis zu 50 Prozent zu steigern, rund 35.000 Einzelfeuerungen abzulösen und rund 400.000 Tonnen CO2 zusätzlich pro Jahr einzusparen. Die große Transportleitung, die unter dem Rhein hindurch nach Mülheim und von dort aus in Richtung Deutz verläuft, wird noch vor der Heizperiode fertig. Die RheinEnergie plant, noch in diesem Jahr ein erstes Fernwärmeobjekt in Köln-Mülheim anzuschließen: das Gymnasium Düsseldorfer Straße. Den Bau des neuen großen Fernwärmetransportsystems fördern das Land NRW und die EU. Den Ausbau der Verteilsysteme vor Ort stemmt die RheinEnergie aus eigener unternehmerischer Kraft.

 

Verstärkter Ausbau Erneuerbarer Energie

 

Eine weitere Facette im Erzeugungsgesamtkonzept der RheinEnergie ist die Erneuerbare Energie. Das Unternehmen investiert verstärkt in dieses Segment, um die derzeitige Erzeugungskapazität von rund 160 Megawatt aus Wind, Sonne und Biomasse deutlich zu erweitern. Nach erfolgten Investitionen von rund 300 Millionen Euro ist geplant, noch einmal mehr als 290 Millionen Euro bis 2020 einzusetzen.

 

Aktuell projektiert die RheinEnergie mit ihrer Beteiligungstochter GVG und kommunalen Partnern im Rhein-Erft-Kreis neue Windkraftvorhaben, die bei planmäßigem Verlauf und erfolgreicher Teilnahme an dem durch das EEG 2016 eingeführte Ausschreibungsverfahren im Jahr 2018 den Betrieb aufnehmen werden. Die Gesamtleistung im Endausbau kann dann bis zu 54 Megawatt betragen.

 

Gateway-Administration als neues Geschäftsfeld

 

Die RheinEnergie entwickelt zukunftsfähige Angebote im Bereich Energiedienstleistungen. Auf dem Feld Contracting für Wohnungswirtschaft und Industriekunden herrscht große Dynamik, entsprechend konnte das Unternehmen seit 2009 die Umsätze verdreifachen. Für neue Quartiere und Areale erarbeitet und realisiert es ganzheitliche Energiekonzepte. Herausragende Beispiele sind die Modernisierung der Stegerwaldsiedlung in Köln-Mülheim sowie die Erschließung des Sürther Felds.

 

Ein weiterer Teil des Engagements der RheinEnergie ist die Vermarktung von Abrechnungsdienstleistungen. Hierzu initiierte sie die Gründung der GWAdriga – eines gemeinsamen Unternehmens mit der EWE AG und der Westfalen-Weser-Netz, das für die zunehmende Anzahl von Smart-Metern das Datenmanagement übernehmen soll – die so genannte Gateway-Administration. Damit besetzt die RheinEnergie frühzeitig eine neue Marktrolle, die sich aus dem Digitalisierungsgesetz für die Energiewirtschaft ergibt.

 

Auf der Suche nach neuen Themen, potentiellen Geschäftsfeldern und Kooperationen prüft die RheinEnergie auch Konzepte von Start-ups und kleineren Firmen, z. B. für lokale Speicherlösungen oder Komponenten- Lieferungen für Elektromobilität.

 

Digitalisierung der Prozesse schreitet voran

 

Mit neuen digitalen Plattformen für Privat- und Geschäftskunden vereinfacht die RheinEnergie die Kommunikation und die Bearbeitung der Kundenanliegen, z. B. über den OnlineService. Gleichzeitig dient die Digitalisierung auch der internen Effizienzsteigerung. Das klare Ziel ist eine möglichst durchgehende Digitalisierung der Geschäftsprozesse auf allen Feldern. So setzt das Unternehmen in den Netzen neue Technik ein, wie die des selbstheilenden Netzes, mit der sich Störungen in Sekundenschnelle identifizieren und beheben lassen.

 

Text – und Bildquelle: RheinEnergie AG

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