In ihrer Funktion als Ehrenvorsitzende von PETA bat Pamela Anderson den kanadischen Premierminister Justin Trudeau um ein Treffen, in welchem sie mit ihm über die Einstellung staatlicher Subventionen an die kommerzielle Robbenjagd sprechen möchte. Vor kurzem wurden derartige Subventionen beispielsweise von Norwegen abgeschafft.

 

Hier das Anschreiben:

 

  1. Februar 2016

His Excellency Justin Trudeau

Prime Minister of Canada

 

Seine Exzellenz,

 

ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Amt als Premierminister. Ich bewundere Ihre fortschrittlichen Ansichten zu LGBT-Rechten und Ihre mitfühlende Haltung in der syrischen Flüchtlingskrise. Außerdem möchte ich Ihnen vielmals für Ihre Entscheidung danken, ein geschlechterausgeglichenes Kabinett zu bilden – denn wie Sie sagen: „Schließlich ist es 2015.“ Doch es gibt ein anderes Thema, das den Ruf Kanadas im In- und Ausland seit Jahren trübt und von dem ich hoffe, dass Sie sich ihm annehmen werden: Die verschwenderische Rettung des beinahe ausgestorbenen Robbenhandels an der Ostküste. Als besorgte Kanadierin und Ehrenvorsitzende von PETA – einer Organisation mit über 280.000 Mitgliedern und Unterstützern in Kanada – würde ich mich gerne persönlich mit Ihnen treffen, um diese Thematik zu diskutieren.

 

Alle großen Märkte haben Robbenprodukte bereits ausgeschlossen: Die USA, die Europäische Union und Russland haben Robbenfellimporte aus Tierschutzbedenken verboten. Die ehemalige Ministerin für Fischerei und Meere, Gail Shea, gab zu, dass sich China, trotz jahrelanger Marketingarbeit zur Schaffung einer Nachfrage, gegen Robbenfleisch entschied. Führende Politiker wie US-Präsident Barack Obama und Russlands Präsident Vladimir Putin haben sich bereits gegen die Industrie ausgesprochen. Und wie dieser Artikel zeigt, ändert sich auch die Haltung innerhalb Kanadas. Und dennoch pumpt die Regierung Millionen an Steuergeldern in diese sterbende Industrie, die Kanada schon lange mehr kostet, als sie einbringt.

 

Ich appelliere deshalb an Sie, nun in ein neues Zeitalter der verantwortungsbewussten Finanzpolitik und des Mitgefühls zu starten. Tun Sie es Norwegen gleich und stellen Sie die staatliche Förderung der kommerziellen Robbenjagd ein. Sie ist ein winziges Geschäft der Nebensaison und macht weniger als 1 Prozent der neufundländischen Wirtschaft aus. Ich würde mich gerne mit Ihnen darüber unterhalten, die Subventionen an diese kontroverse, schwache Industrie der Nebensaison zu kürzen oder auslaufen zu lassen. Dieses Geld könnte wesentlich effektiver eingesetzt werden, um andere kanadische Geschäftszweige zu stützen, denen eine bessere Zukunft bevorsteht und die die Welt auf Kanada als das Land blicken lassen, das wir sein möchten: ein kultiviertes, aufgeklärtes, modernes Land. Ich hoffe, Sie werden die Zeit finden, sich in den nächsten Wochen mit mir zu treffen, damit wir diese wichtige Thematik in einem offizielleren Rahmen besprechen können.

 

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Bemühungen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Pamela Anderson

 

 

Quelle: PETA Deutschland e.V., Bildquelle: Image.net

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