Für uns in Deutschland ist sauberes Trinkwasser Alltag – ganz anders dagegen sieht es in Kamerun aus: Die Menschen dort sind auf verunreinigte Flüsse und Brunnen angewiesen. Zwei Studentinnen aus Köln wollten helfen: Sie reisten nach Afrika und testeten verschiedene Methoden zur Wasseraufbereitung. In diesem Jahr ist ihre Arbeit für den VDI-Förderpreis vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Köln nominiert.

 

Bei der Masterarbeit von Alexandra Neuwirth und Kirité Rugani flossen viele Liter Wasser – zwar auch für eine gute Abschlussnote, vor allem jedoch für den guten Zweck. Die beiden Absolventinnen der Technischen Hochschule Köln (TH Köln) stellten 2015 eine Fallstudie zur Aufbereitung von Trinkwasser in Yaoundé, der Hauptstadt von Kamerun auf. „Viele der hiesigen Haushalte haben keinen Anschluss an die städtische Wasserversorgung, welche ohnehin nur circa die Hälfte des benötigten Wassers liefern kann.“, sagte Kirité Rugani. „So muss ein Großteil der Bevölkerung ihr Wasser aus unsicheren Quellen beziehen, welche oft verschmutzt sind – das stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Menschen dar.“

 

Die beiden Studentinnen testeten drei Monate lang verschiedene Methoden, die das Wasser aus solchen Quellen reinigen sollten. Fünf verschiedene Filtermodelle kamen dabei zum Einsatz, die sie auf Effizienz, soziale Akzeptanz und Möglichkeiten der Finanzierung prüften. Neben der Analyse von Wasserproben und einer Umfrage in der Bevölkerung, waren auch Ingenieursfertigkeiten gefragt. Die Wasserfilter für die Erhebung bauten die Biologinnen selbst zusammen: „Das war eine Herausforderung“, sagte Alexandra Neuwirth. „In Deutschland ist die Beschaffung von Baumaterialien wesentlich einfacher. In Kamerun dagegen macht Not erfinderisch.“ Viel Improvisationsvermögen, harte Arbeit und auch Eigenkapital flossen in ihre Studie, bis am Ende das Ergebnis stand: „Wir fanden heraus, dass der Membranfilter die sicherste und kostengünstigste Methode zur Gewinnung von sauberem Trinkwasser ist.“ Zwar fehlen zur Einführung dieser Prototypen in Entwicklungsländern noch Langzeitstudien – doch diese wollen Rugani und Neuwirth in Zukunft mit passenden Förderern angehen.

 

Die Arbeit von Rugani und Neuwirth ist eine von 15 Abschlussarbeiten, die dieses Jahr beim VDI-Förderpreis nominiert sind. Ob ihr Projekt einen Preis gewinnt, wird sich am Donnerstag, den 13. Oktober 2016, im RheinEnergieSTADION zeigen. Dann honoriert der VDI Bezirksverein Köln e.V. wieder die diesjährigen Abschlussarbeiten technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge. Schirmherrin der Veranstaltung ist Ute Berg,Wirtschaftsdezernentin der Stadt Köln. Der VDI-Förderpreis wird unter anderem von Buderus, Siemens, HDI und vielen weiteren treuen Partnern des Vereins gesponsert.

 

Text- und Bildquelle/Bildrechte: ANNÈ SCHWARZKOPF COMMUNICATIONS GMBH & CO. KG

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