Tilo Prückner war ein Ausnahmeschauspieler. Er liebte und verkörperte gerne die Rolle des Verlierers, des Underdogs. Facettenreich waren seine Rollen trotzdem. Denn nicht nur den Verlierer, sondern auch den Tatort – Kommissar spielte Tilo Prückner in Vollendung. Der 1940 in Augsburg geborene Schauspieler startete zuerst mit einem Jura-Studium, das er wenig später wieder abbrach. Er ging nach München um dort eine Schauspielausbildung zu absolvieren. Von 1962 bis 1964 war er am Theater der Jugend in München engagiert, danach am Stadttheater St. Gallen, von 1966 bis 1968 an den Städtischen Bühnen Oberhausen und 1968/1969 am Schauspielhaus Zürich. Er spielte von 1970 bis 1973 in Berlin an der Schaubühne am Halleschen Ufer, deren Gründungsmitglied er war. Ab 1973 arbeitete er als freier Schauspieler am Bayerischen Staatsschauspiel. Danach verschlug es ihn zum Film. Zunächst wirkte Tilo Prückner in vielen Filmen des Neuen Deutschen Kinos mit. 1976 erhielt er dann den Deutschen Darstellerpreis für seine Rolle in „Bomber und Paganini“ an der Seite von Mario Adorf.

Tilo Prückner war ein warmherziger Mensch, dessen Erzählungen mitreißend waren. Er hat viel erlebt, aber wenig von sich preisgegeben

Zwischen 2001 und 2008 spielte er im Hamburger Tatort als Kommissar Holicek zusammen mit Robert Atzorn. Regelmäßig wirkte er ab 2003 in der ZDF-Krimireihe Kommissarin Lucas neben Hauptdarstellerin Ulrike Kriener als deren Vermieter Max Kirchhoff mit. Ab März 2015 spielte er in der ARD-Vorabendserie Rentnercops die Hauptrolle des aus dem Ruhestand zurückgeholten Kommissars Edwin Bremer. Als dann Ende 2019 der Schauspieler Wolfgang Winkler, der ein Teil des beliebten Ermittler-Duos in der Krimiserie „Rentercops“ darstellte, starb, bekam Tilo Prückner einen neuen Partner zur Seite gestellt. Peter Lerchbaumer übernahm als Kommissar Günter Hoffmann den Part des verstorbenen Wolfgang Winkler. Des Weiteren spielen Katja Danowski und Aaron Le in der beliebten Serie mit. Tilo Prückner arbeitete viel und gerne. Aber er hatte auch viele andere Interessen wie zum Beispiel Tango tanzen. Ich hatte die Ehre Tilo Prückner in meiner Rubrik „Martina meets…..!“ vor vier Jahren zu interviewen. Darin erzählte er mir, wie gerne er nach Indien reist und im Ganges badet. Tilo Prückner war ein warmherziger Mensch, dessen Erzählungen mitreißend waren. Er hat viel erlebt, aber wenig von sich preisgegeben. Ein Schauspieler, der von innen strahlte und jeden berührte, ob auf der Bühne, im Film oder im wahren Leben. Nun ist er von uns gegangen – unerwartet – aufgrund der Folgen von Herzversagen. Ob es mit den Rentercops weitergeht, wurde noch nicht bekanntgegeben. Ohne Tilo wird es nicht mehr so sein, wie vorher.

 

Das Interview:

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Sein letzter Gruß:

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Quelle: Martina Uckermann/Wikipedia, Bildrechte: KNJ/Martina Uckermann

Ein Gedanke zu „Schauspieler Tilo Prückner ist tot. Hier eines seiner letzten Interviews mit dem Kölner News Journal & Tilos Gruß an seine Fans“
  1. Was für eine traurige Nachricht. Danke, das man noch mal seine Worte hören und sehen kann. Wunderbare Erinnerungen an diesen großartigen Schauspieler. Wir sagen DANKE!

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