German Films schickt die SWR Koproduktion von Regisseurin Maren Ade als deutschen Favoriten ins Rennen um den begehrten Auslands-Oscar

 

Die SWR Koproduktion „Toni Erdmann“ wird in diesem Jahr das deutsche Kino bei der Entscheidung für den Auslands-Oscar vertreten. Das gab die Auslandsvertretung des Deutschen Films, German Films, in München bekannt. Unter acht Einreichungen wählte eine unabhängige Jury den Film der gebürtigen Karlsruherin Maren Ade aus, der nun bei der Oscar-Verleihung im kommenden Jahr den begehrten Preis für den besten nicht-englischsprachigen, abendfüllenden Kinofilm nach Deutschland holen könnte.

 

Karlsruherin Maren Ade überzeugt German-Films-Jury

„Toni Erdmann“ habe unter den acht Bewerbern „durch seine konsequente künstlerische Handschrift“ und „eine ebenso mutige wie stilsichere filmische Seelenschau am Puls der Zeit überzeugt“, schrieb die Jury. Maren Ade schaffe es, „162 Minuten Film zu einem humorvoll-entlarvenden Spaziergang durch die Nuancen einer Vater-Tochter-Beziehung werden zu lassen. Universelle Themen wie soziale Isolation und die Herausforderung zwischenmenschlicher Wahrhaftigkeit werden gekonnt seziert. Anrührend, aufrüttelnd, gesellschaftliche Fragezeichen implementierend und von unbeirrbarer gestalterischer Klarheit. So muss modernes, internationales Kino sein!“, begründete die neunköpfige Jury ihre Entscheidung.

 

Glückwunsch von SWR Fernsehfilmchefin Martina Zöllner

Die Oscar-Nominierungen in der Kategorie „bester nicht-englischsprachiger Film“ selbst nimmt die Academy in Hollywood vor. Sie wird im Januar 2017 eine Shortlist der eingesendeten Bewerbungen aus dem Ausland veröffentlichen und anschließend die fünf nominierten Filme bekannt geben. Die Oscar-Verleihung findet am 26. Februar 2017 in Hollywood statt. Immerhin 18 Mal in den letzten 60 Jahren gelang es einem deutschen Kandidaten, unter diese letzten fünf vorzurücken. Dreimal gab es am Ende die begehrte Trophäe. Zur deutschen Einreichung gratuliert SWR Fernsehfilmchefin Martina Zöllner: „Wir freuen uns ungeheuer über die Entscheidung der Jury. Dieser so tiefe und zugleich unterhaltende Kinofilm geht derzeit auf seine ganz eigene, großartige Reise. Eine Reise, die noch lange nicht zu Ende zu sein scheint: mit derzeit 450.000 Kinobesuchern in Deutschland und in Frankreich gleich in der ersten Woche mit 105.000.“

 

Sozialromantiker versus Businessfrau

„Toni Erdmann“ erzählt eine Vater-Tochter-Geschichte, in der zwei Lebenswelten und zugleich zwei Konzepte der Selbstverwirklichung aufeinandertreffen: Auf der einen Seite der immer noch aufmüpfige, wache Alt-68er mit seinen brüchigen Utopien, auf der anderen Seite die selbstbewusste junge deutsche Unternehmensberaterin in Bukarest, inmitten von Investoren und modernen Raubrittern. „Toni Erdmann“ ist eine Produktion der Komplizen Film in Koproduktion mit coop99 Filmproduktion und Missing Link Films, dem SWR, WDR und ARTE.

 

 

Text- und Bildquelle/Bildrechte/Fotograf: SWR – Südwestrundfunk

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