In der Schwangerschaft ist er absolut tabu. Allerdings steckt Alkohol nicht nur in Wein, Bier und Co., sondern auch in manchen Lebensmitteln. Das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ gibt Tipps, worauf Schwangere achten sollten.
Mit Apfel- und Traubensaft statt Wein kochen
Manche Rezepte verlangen für den Geschmack nach Wein oder Spirituosen. Alkohol verdampft bei etwa 78 Grad Celsius. Kein Problem also? „Das ist leider ein Trugschluss“, sagt Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern in München. Viele Faktoren haben Einfluss darauf, wie viel Alkohol am Ende noch in der fertigen Speise steckt. Gart eine Speise im geschlossenen Topf, kann der Alkohol zum Beispiel nicht entweichen. Wird er erst spät hinzugegeben und köchelt nur kurz mit, verdampft nicht viel. „Ein Rest wird außerdem immer drin sein, alleine durch das Fett, das Alkohol bindet“, so die Diplom-Ökotrophologin. Es ist daher ratsam, alkoholische Getränke als Zutat zu ersetzen. „Kochen Sie mit Apfel- oder Traubensaft oder geben Sie ein Stück Schokolade an eine dunkle Soße“, rät Schwengel-Exner.
Vorsicht bei angeblich alkoholfreien Getränken
Auch einige natürlich oder kaum verarbeitete Lebensmittel haben einen gewissen, aber sehr niedrigen Alkoholgehalt. Er entsteht durch Reife- und Gärprozesse. So finden sich etwa in Sauerkraut, manchen Fruchtsäften, Kefir, Brot oder reifen Bananen geringe Mengen Alkohol. Die machen sich aber weder geschmacklich bemerkbar noch müssen sie gekennzeichnet werden, da der Alkohol hier ja keine Zutat ist. „Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Schädigungen entstehen, wenn Schwangere diese Lebensmittel essen“, so Anja Schwengel-Exner.
Aufpassen sollten Schwangere auf jeden Fall bei angeblich alkoholfreien Getränken. Wer sich die Etiketten genau anschaut, stellt schnell fest: Auch die „alkoholfreien“ Varianten von Bier, Wein oder Sekt können noch bis zu 0,5 Volumenprozent enthalten. Langsam getrunken berge ein Glas wohl keine Gefahr für das ungeborene Kind, schreibt die Klinik für Geburtsmedizin an der Berliner Charité. Mehr sollte es auf keinen Fall sein, da sich der Alkohol summiert. Auf der sicheren Seite sind Schwangere mit Alternativen, die mit der Aufschrift „kein Alkohol“ gekennzeichnet sind und wirklich 0,0 Volumenprozent enthalten.
Quelle: Baby & Familie, Archivbild/Pexels