Stadt geht mit neuem Verwarn- und Bußgeldkatalog gegen Verschmutzung vor

Die Stadt Köln geht mit deutlich erhöhten „Strafen“ gegen Müll- und Verschmutzungs-Sünder vor. Zum 1. September 2019 treten die ersten neuen Sätze des städtischen Verwarn- und Bußgeldkataloges in Kraft.

Als Erstes tritt das von 35 auf 50 Euro erhöhte Verwarngeld für Wegwerfen von Zigaretten-Kippen zum 1. September 2019 in Kraft . Wiederholungstäterinnen und -täter haben mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro zu rechnen. Werden Kippen auf Spielplätzen, in Grünanlagen, in Landschaftsschutzgebieten und in Kanaleinläufe geworfen, sind für diese Ordnungswidrigkeit 150 Euro fällig. Der Mindestsatz von 50 Euro wird fällig für das Werfen von Kippen auf asphaltierte Flächen wie zum Beispiel Gehwege, Straßen und Fußgängerzonen. Auch die Verwarn- und Bußgelder für das Wegwerfen, Vergraben oder auch Verbrennen anderer Gegenstände im öffentlichen Raum will die Stadt deutlich erhöhen. Dazu laufen derzeit letzte Abstimmungsgespräche.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „In vielen Gesprächen wird immer wieder von Bürgern, Gästen, Wirtschaftsunternehmen und auch jungen Menschen die Verschmutzung in Köln kritisiert. Als Stadt haben wir dafür gesorgt, dass mehr Papierkörbe aufgestellt werden, haben zusätzliche Reinigungen organisiert und auch bezahlt. Es gibt keine Entschuldigung für diejenigen, die einfach ihre Kippen oder ihren Müll auf Straßen oder auch in Parks, wegschmeißen. Diejenigen, die alle Angebote ignorieren, werden dann tiefer in die Tasche greifen müssen.“

Zigarettenkippen sind weltweit das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Die Filter bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat und es kann je nach äußerem Umfeld bis zu 15 Jahre dauern, bis sie sich zersetzen. Aus einem Stummel können im Schnitt zwei bis sechs Milligramm Nikotin in Böden und Gewässer gespült werden. Neben dem Nervengift Nikotin sind in den Zigarettenstummeln zum Beispiel Arsen, Kupfer, Blei und noch hunderte andere Chemikalien enthalten. Bei Kleinkindern kann eine verschluckte Kippe bereits zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Beim Rauchen sammeln sich in die Schadstoffe in den Kippen und Stummel. Regen wäscht Giftstoffe aus den Kippen. Nikotin und andere Schadstoffe landen in der Kanalisation im Abwasser oder über den Boden ins Grundwasser.

Die Stadtverwaltung erinnert daran, dass es kein Problem darstellt, die Kippen ordnungsgemäß in Mülleimer zu entsorgen und insbesondere vor Gaststätten und Einkaufzentren die Aschenbecher zu nutzen. Auch die Anschaffung von kleinen, verschließbaren „Taschen-Aschenbechern“, die der Handel anbietet, kann eine gute Lösung für das Rauchen im Freien sein.

Laut Paragraph 28 Absatz 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) dürfen Abfälle zum Zweck der Beseitigung nur in den dafür zugelassenen Anlagen oder Einrichtungen (Abfallbeseitigungsanlagen) behandelt, gelagert oder abgelagert werden. Angesichts der Verschmutzung und Vermüllung der Umwelt sind auch die Kommunen angehalten, dies stärker in den Blick zu nehmen und unzulässige Abfallentsorgung zu ahnden.

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Bildrechte: KNJ/Martina Uckermann

 

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