Sängerin Yvonne Catterfeld erzählt im Gespräch, wie schwer es ihr inzwischen falle, die Außenwelt auch mal auszublenden: „Vieles belastet mich und fühlt sich bedrohlich an, ich finde es selbst zu Hause schwer, abzuschalten“, sagt sie. „Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges nehme ich all die Nachrichten sogar mit ins Bett, sehe mir nachts noch Videos auf Social Media an, auch über den Gaza-Konflikt.“

Die Sicherheit, die sie selbst als Kind empfunden habe und die sie ihrem Sohn auch so sehr wünschen würde, ist weg. „Unsere Kinder wachsen in einer herausfordernden Zeit auf, sie bekommen schon so viel mit“, sagt Catterfeld weiter. „Putin, Trump, israelische Geiseln, geflüchtete Familien aus der Ukraine – ich würde meinen Sohn gerne davor schützen, aber ich kann es nicht von ihm fernhalten.“ Manchmal helfe ihr, Gute-Laune-Musik zu hören, sagt sie – Bruno Mars, Justin Timberlake, Pharell Williams. „Wir brauchen alle mehr Leichtigkeit.“

Yvonne Catterfeld sprich auch darüber, wie fremd ihr die Rolle war, in die man sie zu Beginn ihrer Karriere gesteckt hatte. „Ich habe mich während der ersten Hälfte meiner Karriere wie eine Kunstfigur gefühlt. Diese Erfahrung war so intensiv und zerstörerisch, dass ich mit der Zeit total impulsiv geworden bin“, sagt sie im Gespräch. „Wenn mich heute etwas stört und ich mich unwohl fühle, muss es sofort raus: Ich halte es nicht mehr aus, das in mich hineinzufressen.“

Sieht sie heute Auftritte wie den bei der Echo-Verleihung 2004, während dem sie auf einer Rosenrankenschaukel schwang, sagt sie: „Oh mein Gott, ist das kitschig. Das war natürlich nicht meine Idee – aber ich habe mitgemacht“. Sich als junge Künstlerin zu widersetzen, wenn ein großes Bühnenbild für einen gebaut wurde, koste Kraft. Und die habe sie in ihren Anfangsjahren nicht aufgebracht. „So klassische Wolke-7-Sachen, Candle-Light-Dinner oder Hochzeit im Prinzessinnenkleid – das ist mir viel zu lieblich“, sagt sie heute. „Humor und miteinander lachen, das ist für mich echte Romantik.“ Könnte sie ihrem 20-jährigen Ich etwas raten, dann: „‘Bleib auf deinem Weg, lass dich von niemandem abbringen.‘ Ich habe das Gegenteil gemacht.“

Mit dem Titel Für dich, produziert von Dieter Bohlen, Text von Lukas Hilbert, gelang ihr 2003 mit dem ersten Platz in den deutschen Singlecharts der musikalische Durchbruch in Deutschland. Ein Jahr später konnte sie diesen Erfolg mit Du hast mein Herz gebrochen (produziert von Dieter Bohlen, Text von Eko Fresh) wiederholen. Außerdem sang sie 2003 beim Abschiedskonzert von Modern Talking und im Vorprogramm von Nena und Mariah Carey. Ihre erste Moderation übernahm sie bei Lucky Star; die Pop-Rock-Band Silbermond hatte dort ihren ersten Fernsehauftritt. Auch moderierte sie Musikshows wie The Dome und 2003 als Vertretung für Michelle Hunziker Deutschland sucht den Superstar.

2004 trat sie bei einigen Konzerten der Jubiläums-Tour Aufmarsch der Giganten von Udo Lindenberg auf. In Berlin-Treptow wurde sie vom Publikum derart ausgepfiffen und ausgebuht, dass sie unter Tränen die Bühne verließ und auch für das Konzertfinale nicht zurückkehrte. Am 17. Dezember 2004 hatte sie ihren letzten Drehtag bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Ihren Ausstieg aus der Serie begründete sie damit, dass ihr die Rolle keine weiteren Möglichkeiten geboten habe, sich schauspielerisch auszuprobieren. Ihr Hauptanliegen war nun erst einmal, ihre Gesangskarriere weiterzuverfolgen. Im Frühjahr 2005 erschien ihr drittes Album Unterwegs mit der Singleauskopplung Glaub an mich. Einen Wiedereinstieg in die RTL-Serie schloss sie aus. Unterwegs wurde mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

Im Juni 2005 trennte sich Catterfeld von ihrer Managerin Veronika Jarzombek, die sie seit dem Beginn ihrer Karriere begleitet hatte. Ihr neuer Manager wurde Jürgen Otterstein. Ab dem 8. November 2005 spielte sie in der ARD-Telenovela Sophie – Braut wider Willen die Hauptrolle der Sophie von Ahlen. Da die Einschaltquoten deutlich hinter den Erwartungen des Senders zurückblieben, wurde die Telenovela am 9. März 2006 nach 65 Folgen eingestellt. Im November und Dezember 2006 stand Catterfeld für den RTL-Mystic-Thriller Das Geheimnis des Königssees vor der Kamera. Sie spielte darin die Hauptrolle der Marla.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stern/Wikipedia, Fotocredit: Yvonne Catterfeld/Instagram

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