Angesichts rückläufiger Tonträgerverkäufe (- 4,2% im Vergleich zum Vorjahr) und deutlich steigender Streamingzahlen (+ 96,6 % im Vergleich zum Vj.) setzt die deutsche Musikindustrie verstärkt auf den digitalen Markt. „Streaming wird auf nicht absehbare Zeit der dominierende Vertriebsweg werden.“, sagt Bernd Dopp, Europa-Chef des Musikkonzerns Warner Music. „Es gibt keine Alternative dazu.“ Seine Branche habe nicht das Internet verschlafen, wie immer behauptet würde, sondern das boomende Konzert- und Festival-Geschäft. „Wir Musiklabels hätten angesichts des damaligen Tonträger-Eldorados das Live-Geschäft nicht anderen überlassen dürfen.“, sagt der 60-jährige Musikmanager. Insgesamt sieht Dopp die Entwicklung in der Musikwirtschaft jedoch positiv, denn nach einer langjährigen Talfahrt konnte die Branche im vergangenen Jahr ein solides Plus von knapp vier Prozent verzeichnen – vor allem durch den Zuwachs bei den Streamingangeboten. Zudem habe die Musikwirtschaft im Vergleich zu anderen Branchen der Kreativwirtschaft einen entscheidenden Vorteil: „Wir haben ein Exklusivrecht.“, so Dopp. „Die Meldung über die letzte Obama-Rede kann jeder bringen – aber Led Zeppelin gibt es nur bei uns.“

 

Quelle: Rolling Stone, Bildquelle: Streaming_service.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert