Nachdem der Checkpoint aufgrund der Corona-Epidemie sein tägliches Beratungs- und Testangebot aktuell nicht durchführen kann, starten nun die Berater*innen mit einem neuen Gesprächsangebot. Denn auch in der aktuellen Situation will der Checkpoint weiter ansprechbar sein, schließlich lösen sich Fragen rund um die sexuelle Gesundheit nicht in Luft auf. Erst recht nicht, wenn die Kontakte zu Freund*innen und Bekannten nicht mehr regelmäßig und leicht stattfinden können. Deswegen ist es für den einen oder anderen hilfreich, wenn er weiß, an wen er sich in diesen herausfordernden Zeiten wenden kann.

Community-Phone startet am Mittwoch  

„Wir haben uns daher ein paar Möglichkeiten überlegt, die für den einen oder anderen vielleicht hilfreich sind. Diese möchten wir euch heute vorstellen. Ihr erreicht uns von Montag bis Freitag jeweils von 17:00 – 21:00 Uhr unter der Telefonnummer 0221/20 20 340“, so Christoph Klaes, Leiter des Checkpoints.

Das Kernthema ist und bleibt die sexuelle Gesundheit – mag das auch in Zeiten von Corona zunächst etwas verwunderlich erscheinen. Sexuelle Bedürfnisse zu spüren und gleichzeitig zwei Meter Abstand zu halten, kann sehr schnell zur echten Herausforderung werden!

„Mit dem Community-Phone machen wir zu diesen und anderen Themen ein Gesprächsangebot, selbstverständlich anonym. Vielleicht hilft ein solches Telefonat, Gedanken zu sortieren – möglicherweise ergibt sich daraus eine Idee, wie mit konkreten Situationen besser und informierter umgegangen werden kann“, so Klaes weiter.

Bei den Beratern können alle Fragen zum eigenen Umgang mit Sexualität und zur sexuellen Gesundheit gestellt werden, vielleicht auch als ein kleiner Ersatz für den zeitweisen Verlust der vertrauten Community?! Und im Gespräch werden passende Lösungen und Strategien gesucht sowie fachkundige Antworten und Informationen gegeben.

Denn natürlich stellen sich für viele Fragen, wie etwa: Wie gehe ich mit meinen Bedürfnissen nach Sex um? Wie bewege ich mich im Spannungsfeld zwischen nachvollziehbaren Kontakt-Verboten und dem Verlangen nach Sexualität? Gibt es überhaupt in Zeiten von Corona Sex ohne Risiko? Wird es mir gelingen, über Wochen und Monate zum Schutz der eigenen Gesundheit auf Sex und Community-Kontakte zu verzichten? Wie kann ich Risiken minimieren und geht das überhaupt?

Auch die Fragen: „Wie gehe ich mit dem Fehlen so liebgewordener Kontakte zu Freunden und Bekannten um? Welche Ideen habe ich für ein alternatives Freizeit-Programm, das die strengen Corona-Regeln berücksichtigt? Wie lange wird mir das gelingen?“

Unter der Nummer 0221/ 20 20 340 ist der Checkpoint anonym und ohne Voranmeldung von Montag bis Freitag zu den angegebenen Zeiten als Gesprächspartner erreichbar. Für absolute Anonymität kann die Unterdrückung der Rufnummer aktiviert werden! Dazu auf dem Handy die #31#02212020340 wählen.

Eine weitere Kontaktmöglichkeit gibt es natürlich auch weiterhin per Mail unter checkpoint@aidshilfe-koeln.de.

Begleiteter Selbsttest mit dem Checkpoint  

Im Regelbetrieb des Checkpoints lassen sich wöchentlich bis zu 120 Menschen beraten und testen. Der Bedarf nach Beratung und Test bricht ja – in der Krise – nicht einfach ab, er ist auch weiterhin vorhanden. Es ist aktuell nicht möglich, das gesamte Repertoire der Tests anzubieten, weil die Testabende ausgesetzt sind. Was der Checkpoint aber anbieten möchte, ist ein begleiteter Selbsttest. Diesen Test kann man in allen Apotheken oder im Internet kaufen und selbstständig durchführen. Dabei muss man einige Dinge beachten, und nicht jeder möchte einen solchen Test alleine und ohne Unterstützung einer fachkundigen Person machen.

Das Community-Phone kann auch dafür genutzt werden, einen Termin für einen telefonisch begleiteten Selbsttest mit unseren Berater*innen auszumachen. In diesem Gespräch wird auch abgeklärt, ob der Selbsttest die individuell richtige Wahl ist, ob es die individuell richtige Zeit für einen Test ist und was bei einem solchen Selbsttest alles beachtet werden muss. Infos zum Selbsttest finden Sie hier.

Sicherbarkeit des Checkpoints

Zurzeit können keine Veranstaltungen stattfinden und viele aus der Community haben ungewöhnlich viel Zeit für sich selbst und wenig Ablenkung in einem Alltag, der für uns alle, besonders im urbanen Raum, äußerst ungewöhnlich ist. „Wir wollen auch jetzt die Menschen zum Thema sexuelle Gesundheit und Sexualität an sich auf dem Laufenden halten. Dabei wollen wir sowohl informieren als auch unterhalten. Unser Kreativteam startet am Montag in den Prozess“, so Pressesprecher Erik Sauer. Also sollte man in den nächsten Wochen die Auftritte in den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram sowie die Homepage des Checkpoints im Auge behalten.

Wir alle freuen uns schon auf den Moment, in dem wir Schritt für Schritt wieder in ein mehr oder weniger normales und gewohntes Leben starten können. Aktuell ist der Zeitpunkt dafür leider noch nicht absehbar. Machen wir das Beste nach unseren Möglichkeiten daraus. Die Gesellschaft rückt jetzt mit physischer Distanz ein bisschen näher zusammen. Wir wollen als Checkpoint ein bisschen dazu beitragen, dass es vielleicht ein wenig einfacher wird, diese Zeit gemeinsam gut durchzustehen.

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: AIDS Hilfe, Köln

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