Die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt, warum der „Osterhase“ als feinschmeckender Vegetarier kaum noch was zu fressen findet

 

Knackig, zart und vor allem grün – so sieht die Ernährung des Feldhasen aus. Und das ist gut so: Vitamin C in Löwenzahnblättern kurbelt den Stoffwechsel an, Beta-Carotin in Sauerampfer pusht die Immunabwehr und Folsäure in Barbarakraut stärkt das Blut. Solche Vitalstoffe brauchen Spitzensportler wie der Feldhase.

 

Frische Kräuter helfen, wenn er mit angelegten Löffeln und rund 80 km/h (das sind 22,22 Meter pro Sekunde!) über Felder und Wiesen rennt und Haken schlägt. Auch „Frau Hase“ braucht eine Extra-Portion Grünes: Sie muss bei Kräften bleiben, denn es ist Paarungszeit und die ist anstrengend. Um unter den vielen Rammlern den Richtigen mit dem besten Erbgut zu finden, liefert sie sich Boxkämpfe mit ihren vielen Verehrern. Innerhalb kurzer Zeit paart sich die Häsin mit verschiedenen Rammlern – und das kostet Kraft. Rund 42 Tage später kommen die jungen Hasen auf die Welt.

 

Früher galten Hasen als potente und fruchtbare Feinschmecker, heute sind die Vegetarier vielerorts land- und schutzlos. „Viele Junghasen erleben ihren ersten Sommer nicht.“, erklärt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Denn bereits vor Ostern werden Felder und Wiesen für die Landwirtschaft vorbereitet. Mais, Zuckerrüben und Sommergetreide werden gepflanzt und das Grünland wird gewalzt und geschleppt. Gerade die jungen Hasen, die sich tief geduckt im Feld verstecken, werden dann zerquetscht, zerstückelt oder untergepflügt. Fest steht: Zumindest für den Feldhasen war früher alles besser! „Hecken, Brachen und Ackerrandstreifen, auf denen Wildkräuter in großer Vielfalt wuchsen, sind heute der landwirtschaftlichen Produktionsfläche gewichen.“, schildert der Experte. „Wenn sich der Hase nicht mehr vor seinen Feinden verstecken kann, wird das blanke Überleben für ihn sehr schwer.“

 

Wenn sich der Osterhase einen Lebensraum wünschen dürfte, wäre das eine Landschaft wie vor 100 Jahren: Mit kleinen Feldern, wenig gedüngt, keine Chemie. Dafür mit Hecken, breiten Wegen und Grasstreifen, die nicht gemäht werden. Die Deutsche Wildtier Stiftung kümmert sich um so ein tolles Hasen-Paradies: In der Gemarkung Schwichtenberg in Mecklenburg-Vorpommern finden Feldhasen auf rund 220 Hektar mit vielen Acker- und Grünflachen allerbeste Lebensbedingungen.

 

Wenn Sie dem Feldhasen helfen wollen, können Sie bei der Deutschen Wildtier Stiftung kostenlos ein Samentütchen bekommen. Die Stiftung freut sich über ein Foto Ihres Kräutergartens auf der Facebook-Seite. Die Deutsche Wildtier Stiftung wünscht Ihnen „Frohe Ostern“!

 

Text- und Bildquelle: Deutsche Wildtier Stiftung, Bildrechte/Fotograf: Deutsche Wildtier Stiftung/T. Martin

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