Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die Entscheidung des Festausschusses Bonner Karneval, künftig auf Pferde im Rosenmontagszug zu verzichten. Laut Medienberichten sollen ab 2022 aufgrund von Sicherheitsbedenken und aufgrund des Tierwohls keine Pferde mehr im Zug mitlaufen. Der Deutsche Tierschutzbund hatte in der Vergangenheit mehrfach die Tierschutz- und Sicherheitsrisiken angemahnt.  

„Pferde im Karneval mögen Tradition haben, doch auf nicht mehr zeitgemäße Traditionen, die zu Lasten von Tiere gehen und zudem ein unkalkulierbares Risiko für die Jecken am Straßenrand bieten, sollte man verzichten. Wir freuen uns daher sehr über die Entscheidung des Bonner Festausschusses und hoffen, dass andere Städte diesem positiven Beispiel folgen“, sagt Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes mit Sitz in Bonn. 

Risiko nicht kalkulierbar

Bei lauter Musik und Gegröle werden Pferde körperlich und nervlich stark strapaziert. Längst nicht jeder Pferdebesitzer oder Reiter nimmt sich die Zeit oder ist dazu in der Lage, sein Pferd ausreichend auf diese besondere und außergewöhnliche Situation des Karnevals vorzubereiten. Vor allem das Handeln von umstehenden Personen ist bei Umzügen kaum kalkulierbar. Als Fluchttiere können Pferde äußerst schreckhaft reagieren – etwa auf einen lauten Knall, einen Klaps oder Schlag oder eine Konfetti-Pistole. Das Risiko, dass Pferde nervös werden und auf den oft engen Wegen die Jecken am Straßenrand verletzen, ist hoch. Beim Bonner Rosenmontagszug gab es 2017 einen Unfall mit zwei Kutschpferden. Häufig wird sich im Karneval mit der Ruhigstellung der Pferde beholfen. Trotz Sedierungsverboten sind in Karnevalsumzügen aber immer wieder durch Medikamente ruhiggestellte Pferde im Einsatz. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V., Archivbild/Pexel

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