Aktueller Statusbericht zeigt Erfolge und Rückschläge bei dem Museumsprojekt

Beim Bau des „MiQua – LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ (MiQua)    gibt es Fortschritte bei Durchbrüchen und Parcoursstegen. Im Bereich des Praetoriums verzögert sich aktuell die Fertigstellung. Das geht aus dem jüngsten Statusbericht für das Projekt hervor, den die Verwaltung vorlegt. Fortschritte und Erfolge können für die neue unterirdische Ausgrabungsebene vermeldet werden: So wurden vor den Sommerferien alle Durchbrüche im unterirdischen südlichen Bereich fertiggestellt. Dies betrifft die Durchbrüche zwischen Haus Bardowiek, Haus Koppe, Haus Nichols und Haus zum Golde. Im selben Bereich wurden in Haus Koppe und Haus Bardowiek außerdem die ersten Parcoursstege des archäologischen Rundgangs betoniert (siehe Foto). In den kommenden Wochen werden die Parcourserstellung in Haus Nussia, Haus Himmelgeist und Haus Aldenwater erstellt.

Die Arbeiten der Ausbaugewerke im Praetorium sind aufgrund von mangelhaften Kabelverlegungen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstungen leicht in Verzug. Daher befinden sich die Elektroarbeiten nicht im Zeitplan, Nachfolgegewerke wie Trockenbau, Estrich- und Putzarbeiten werden darauf abgestimmt. Ungehindert werden parallel Stromschienen installiert, sowie Reinigungs- und Sanierungsarbeiten unterhalb der denkmalgeschützten Praetoriumsdecke durchgeführt.

Als Reaktion auf die Kündigung im Gewerk Stahlbau zum Ende des Jahres 2021 hat die Stadt Köln den Bauablauf umgestellt, um im unterirdischen Bereich die Arbeiten zu beschleunigen. So wurde das Schwerlastgerüst unterhalb des Stahlbaus in Teilen bereits im Frühjahr zurückgebaut und die Sandabsaugung in diesem Bereich vorgezogen. Dadurch konnten bereits vor Abschluss der Sommerferien die historischen Mauern unterhalb des ersten und zweiten Bauabschnitts des Stahlbaus freigelegt werden (siehe Foto). Zudem starteten vorzeitig die Vorarbeiten für die notwendigen Unterfangungen innerhalb der römischen Apsis. Die halbrunde römische Apsis war früher auf dem Rathausplatz von einem Geländer umgeben und von oben für die Bürger*innen einsehbar.

Bei der weiteren Freilegung wurden in den bisher noch nicht ausgegrabenen Bereichen neue wertvolle archäologische Funde entdeckt (z.B. aus dem Pogrom von 1349 unter dem ersten Bauabschnitt des Stahlbaus, Teile des römischen Praetoriums vor der Rathauslaube), die nun in der baulichen Planung berücksichtigt werden. Die Anpassung des Parcours ermöglicht, die historischen Strukturen dauerhaft zu erhalten und für die Öffentlichkeit erfahrbar zu machen.

Die Neuvergabe der Stahlbauarbeiten ist derweil in der entscheidenden Phase. Die Abgabe der Teilnahmeanträge wurde abgeschlossen. Die Angebotsabgabe läuft derzeit. Die Submission (Öffnung der Angebote) findet im September 2022 statt. Das MiQua entsteht auf und unter dem Rathausplatz. Mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel wird es in einem gemeinsamen Rundgang einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde zur Geschichte der Stadt Köln und des Rheinlands präsentieren. Das Museum wird sich aus der unterirdischen archäologischen Fundebene und dem oberirdischen Neubau zusammensetzen. In der rund 6.000 Quadratmeter großen Ebene unter dem Niveau des Platzes wird ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet. Diese wird im ersten Obergeschoss mit der Ausstellung zur jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424, dem Jahr der Vertreibung der Juden aus Köln, bis in die Moderne fortgeführt. Mit der Übergabe übernimmt der LVR die Trägerschaft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Stadt Köln, Fotocredit: Stadt Köln

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