Die Haushaltskrise in Berlin hält an und zeigt nun gravierende Auswirkungen für die Jugendsozialarbeit. Wenn sich die Koalition nicht bald einigt, muss das erste Kölner Jugendbüro schließen – wahrscheinlich für immer. Das etablierte Kalker Jugendbüro war bisher eine verlässliche Anlaufstelle für die berufliche, schulische und soziale Stabilisierung junger Menschen mit dem Ziel der langfristigen Eingliederung in Arbeit. Medienwirksam schließen wir am kommenden Freitag, 15.12.2023 um 11:30 Uhr die Einrichtung. Sie sind herzlich dazu eingeladen.

Seit 26 Jahren leisten die Mitarbeiter*innen des Kalker Jugendbüros eine enge und intensive fachliche Begleitung für Jugendliche aus einem hoch belasteten Stadtteil während ihrer Suche nach einer beruflichen Perspektive. „Uns ist es wichtig, die berufliche Eingliederung langfristig zu sichern und den jungen Menschen gute Berufsperspektiven zu ermöglichen“, sagt Fachbereichsleiter Andreas Hildebrand und ergänzt: „Diese Möglichkeit wird uns jetzt durch den noch nicht beschlossenen Haushalt genommen“. Dabei sah es nach der sogenannten Bereinigungssitzung im November gut aus. Alle zuvor von Kürzungen gefährdeten Einrichtungen hätten weiterhin aufrechterhalten werden können. Dann folgte das Urteil des Verfassungsgerichtes. Nun wird die Einrichtung geschlossen und die sehr erfahrenen Mitarbeiter*innen können vor Ort für junge Menschen nicht mehr weiterarbeiten.

„Uns als Träger trifft diese Entscheidung sehr hart. Das Kalker Jugendbüro besteht, um jungen Menschen Zukünfte zu ermöglichen. Dieser Grundlage werden wir nun beraubt“, sagt KJA Köln-Geschäftsführer Georg Spitzley. Die KJA Köln, als Träger des Kalker Jugendbüros, hat erst sehr kurzfristig von dieser Situation erfahren.

Noch vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung gesagt, dass niemand um seine Existenz durch diese Haushaltskrise fürchten muss. „Im Sinne der Jugendlichen fühlen wir uns von der Politik und im Speziellen von der Bundesregierung im Stich gelassen“, so Spitzley.

Am kommenden Freitag, 15.12.2023 schließen wir um 11:30 Uhr nach einem kurzen Pressegespräch vor dem Kalker Jugendbüro die Einrichtung. Gesprächsteilnehmende sind: Hannelore Bartscherer (Mitbegründerin Kalker Jugendbüro), Georg Spitzley (Geschäftsführer KJA Köln), Andreas Hildebrand (Fachbereichsleiter Jugendsozialarbeit, KJA Köln), Ute Esser (Einrichtungsleiterin Kalker Jugendbüro, KJA Köln) und Jugendliche, denen dieses wichtige Angebot fehlen wird. Gesprächsführung: Daniel Könen (Pressesprecher KJA Köln).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Katholische Jugendagentur Köln gGmbH (KJA Köln), Fotocredit: KNJ/Martina Uckermann

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