Wenn Jo Brauner die „Tagesschau“ guckt, wird er sauer, wenn das Telefon klingelt. Und obwohl er sich schon 2004, also vor 18 Jahren, als Nachrichtensprecher der renommierten 20-Uhr-Sendung in den Ruhestand verabschiedet hat, fiebert er mit seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern mit. „Wenn sich eine Kollegin oder ein Kollege verheddert und nicht weiterkann oder bei einem peinlichen Versprecher, leide ich mit“, erzählt er im Interview.

Starke Nerven, Routine und Konzentration

In der ersten Zeit nach seiner Pensionierung hat der heute 84-Jährige bei einem grammatikalischen oder sachlichen Fehler sogar noch in der Redaktion angerufen, damit er nicht im Nachrichtenblock der „Tagesthemen“ wiederholt wurde. Versprecher wertet der ehemalige Sprecher, der 1974 zum ersten Mal die Nachrichten bei der „Tagesschau“ verlas, als menschlich und verständlich. Oft passiere dies aus einem Mangel an Konzentration, so Brauner: „Sie brauchen starke Nerven für den Beruf, Routine und Konzentration.“

Früher ins Bett – und früh aufstehen

Dem Alter sieht der Pensionär gelassen entgegen. „Das Alter ist eben da“, sagt Brauner, der mit seiner Frau Ann, mit der er zwei Töchter hat, in Hamburg lebt. „Ich merke, dass wir sehr erschöpft sind, wenn meine Frau und ich spät aus dem Theater kommen. Wir haben uns angewöhnt, schon um 22 Uhr ins Bett zu gehen. Dafür stehen wir sehr früh auf.“ Brauner, der im November 85 Jahre alt wird, fühlt sich heute noch genauso wie mit 30. „Ich finde die Welt immer noch schön!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Senioren Ratgeber, Fotocredit: Wort & Bild Verlag/ActionPress/Wallocha, Stephan

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