Schuhe sollen unsere Füße seit jeher vor äußeren Einflüssen und Verletzungen bewahren. Heute dreht sich die Wahl der Fußbekleidung allerdings weniger um den Schutz als um die aktuelle Mode und gutes Marketing. Was wirklich gesund ist, ist zweitrangig. Studien zeigen, dass beinahe alle gängigen Schuhe die normale Gehfunktion hemmen und die Füße deformieren. Die Folgen reichen von höherem Verletzungsrisiko beim Sport sowie Knie- und Gelenksproblemen bis hin zu Arthrose. Kein Wunder also, dass immer mehr Experten dazu raten, öfter barfuß zu gehen. Physiotherapeut und Vivohealth Partner Floian Zitzelsberger berichtet, welche gesundheitlichen Vorteile dies schon nach kurzer Zeit bringen kann und wie man durch gesunde Füße zu einem natürlichen Lauf- und Gehstil gelangt. Der Barfußschuh-Hersteller leistet seit Jahren wissenschaftliche Pionierarbeit auf dem Gebiet. Der große Ansporn dahinter: Den Menschen langfristig zu ihrer natürlichen Gesundheit verhelfen und gleichzeitig die Umwelt durch die Verwendung von regenerativen Materiallösungen schützen.
Für die meisten Probleme mit den Füßen ist der Mensch selbst verantwortlich, denn obwohl in westlichen Ländern 98 Prozent aller Babys mit gesunden Füßen zur Welt kommen, leiden im Erwachsenenalter bereits 60 Prozent an Fußproblemen. Ob beim Spaziergang im Park, im Fitnessstudio oder dem Gang in den Supermarkt bringen wir unsere Füße durch modische Stiefel oder High Heels, aber auch vermeintlich gesunde hi-tec Sportschuhe in eine für uns unnatürliche Form. „Klassische Schuhe sind heutzutage oft übermäßig gedämpft und stabilisiert, was die Füße, Gelenke und Knie schonen sollte. Leider bewirken sie das genaue Gegenteil“, erklärt Florian Zitzelsberger, Physiotherapeut und Vivohealth Partner. Die technisch überladenen Schuhe schwächen die natürliche Fußbewegung und das Abrollen, da den vielen kleinen Muskeln die Arbeit abgenommen wird. Dabei sind gesunde, natürlich starke Füße überaus wichtig: Vernachlässigt man diese Basis, hat das unmittelbare Auswirkungen auf den gesamten Körper.
„Folgen sind oft Fehlstellungen von Hüfte und Knie bis hin zu Kopf- und Gelenksschmerzen sowie vermehrte Verletzungen, vor allem im Alter“, so Zitzelsberger. Der einzige Weg, dem vorzubeugen, sei das regelmäßige Barfußgehen. Die natürliche Verbindung von Fuß und dem Untergrund trainiere die Fußbinnenmuskulatur und wirke sich sofort positiv auf den Lauf- bzw. Gehstil aus, wobei zudem oft Schienbein- oder Achilessehnenprobleme verschwinden. Doch wer dies nicht gewöhnt ist, muss seine Füße laut dem Experten erst darauf vorbereiten: „Auf unserer Plattform Vivohealth bieten wir grundlegende und weiterführende Kurse mit ausgebildeten Coaches, um das Laufen und andere Sportarten barfuß oder in entsprechenden Barfußschuhen zu lernen.“
Füße müssen Barfußgehen wieder lernen
26 Knochen, 33 Gelenke und Hunderte von Muskeln, Sehnen und Bändern wurden von der Evolution perfektioniert, um uns barfuß durch die Welt zu tragen. Allerdings müssen sich die Füße erst langsam wieder an die neuen Belastungen gewöhnen – auch die Fußmuskulatur entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Wer barfuß joggen möchte, sollte schonend auf weichen Wiesen, am Strand oder auf Waldböden beginnen. Doch genau das ist für viele ein Problem, weiß Galahad Clark, Gründer von Vivobarefoot: „Wer gerne barfuß läuft, kommt spätestens in der Stadt oder auf sehr steinigen Wegen an seine Grenzen. Darum haben wir spezielle Barfußschuhe entwickelt, die alle Vorteile des Barfußgehens vereinen, aber den Fuß vor Verletzungen schützen.“ Allerdings rät er, auch damit zunächst vier bis sechs Monate zu gehen, bevor man mit dem Laufen beginnt. Als Ergänzung sollten Einsteiger zusätzlich regelmäßige Fußgymnastik machen. Das seien zum Teil einfache Übungen, die man in den Alltag integrieren könne, wie etwa das Krallen und Spreizen der Zehen oder das Rollen eines Tennisballes auf der Sohle.
Zuerst uncool, jetzt im Trend: Barfußsport ist im Kommen
Das sensorische Feedback beim Barfußlaufen sorgt dafür, dass die Füße behutsamer aufgesetzt werden, um Aufprallkräfte zu minimieren. Wer zu stark seine Ferse beansprucht, wird durch das Barfußlaufen eigentlich automatisch zum Mittelfußläufer, wodurch der Druck auf Fuß-, Knie- und Hüftgelenk reduziert wird. Zudem verkürzt sich für Barfußläufer meist die Schrittlänge. Die Schrittfrequenz erhöht sich, was auch trainierten Läufern eine Steigerung der Leistung bringt. „Wenn unsere Füße zu schwach sind und unterschiedlich muskulär ausgebildet, werden oft Ausweichbewegungen gemacht, die zu Dysbalancen und in weiterer Folge zu Fehlstellungen der Hüfte oder Rückenbeschwerden führen können“, so der Experte. Barfußlaufen hilft also dabei, dass unser Fundament stark bleibt und Stützmaßnahmen erst gar nicht notwendig werden. Zitzelsberger ergänzt: „Ich trage die Schuhe von Vivobarefoot schon seit langem und empfehle sie auch meinen Kunden regelmäßig. Wir haben eine Mischung aus Profisportlern und normalen Menschen in der Klinik und haben gesehen, dass alle Vorteile vom Tragen der Barfußschuhe hatten. Ich persönlich finde vor allem die Anpassung des Gewebes und das schnelle Stärkerwerden der Füsse durch das Tragen von Barfußschuhen in nur wenigen Monate überwältigend.“
Barfußschuhe: Automatisch natürliche Bewegungsabläufe
Allein durch das Tragen von Schuhen, die die natürlichen Fähigkeiten des Fußes nicht beeinträchtigen, werden unsere Füße stärker, gesünder und beweglicher. So kann das Gleichgewicht, die Mobilität und die allgemeine Gesundheit verbessert werden. „Tatsächlich erhöht das Tragen von Barfußschuhen für etwa 70 Prozent des Tages die Fußstärke bereits um 60 Prozent“, zitiert Clark aus einer Studie. Viele denken dabei an ulkige Zehenschuhe, dabei gibt es Barfußschuhe in allen möglichen modernen Styles. Modelle gibt es unter anderem zum Joggen, Wandern aber auch beispielsweise als Ledersneakers für die Stadt. „Wer barfuß läuft oder entsprechende Schuhe trägt, unterstützt automatisch die natürlichen Bewegungsabläufe im Körper und kann viele Leiden im Alter vorbeugen“, so der Experte. Achtung sei allerdings bei der Größenwahl geboten: Barfußschuhe fühlen sich schnell zu groß an, da sie den Zehen den Platz einräumen, den diese eigentlich benötigen.
Quelle: Fullstop Public Relations/Vivohealth, Archivbild/Pexels