Was ehrenamtliche Helfer im Katastrophenschutz jetzt dringend benötigen
Die Flutkatastrophe in der spanischen Region Valencia hat Ende Oktober Entsetzen und viel Mitgefühl ausgelöst – erinnerte sie doch mit ihrer zerstörerischen Kraft an die Geschehnisse vor über drei Jahren im Ahrtal. Und auch 2024 gab es in Deutschland gleich mehrere große Hochwasserereignisse: Über 6.000 ehrenamtliche Helfer der DLRG waren dabei unter anderem in Niedersachsen, dem Saarland und Süddeutschland zur Rettung im Einsatz. Durch den Klimawandel werden Hochwasser von diesem Ausmaß häufiger und intensiver, da vermehrt Starkregen zu Überschwemmungen führt.
Versicherungen und Entschädigungen
Daher sind qualifizierte Helfer wichtiger denn je. Sie retten Menschen und Tiere, sichern Deiche und unterstützen die Helfer anderer Hilfsorganisationen. Hierbei ergeben sich allerdings immer wieder Herausforderungen bezüglich der Rahmenbedingungen. So ist eine Gleichberechtigung von Einsatzkräften – beispielsweise der DLRG – mit denen staatlicher Einrichtungen wie THW oder Feuerwehr selbst im Katastrophenfall nur teilweise gegeben. Es gibt erhebliche Unsicherheiten bei Versicherungsschutz, Freistellung sowie finanzieller Entschädigung beziehungsweise Lohnfortzahlung. Vor allem der Rechtsstatus bei Aus- und Fortbildungen, Einsatzübungen und Einsätzen unterhalb des Katastrophenfalls ist in einigen Bundesländern unzureichend oder gar nicht geregelt.
Gleichstellung und mehr Anreize gefordert
Aus diesem Grund fordert die DLRG nun gleiche Bedingungen für alle ehrenamtlichen Helfer und eine ergänzende Ausstattung durch den Bund. Die Organisation schlägt vor, die gesetzlichen Regelungen im Katastrophenschutz sowie für die örtliche Gefahrenabwehr bundesweit zu vereinheitlichen und die Wasserrettung auch im Zivilschutz zu verankern. Sie wünscht sich weiterhin eine gezielte Stärkung des ehrenamtlichen Engagements im Bevölkerungsschutz durch bessere Rahmenbedingungen und Anreize. Das könnten etwa Vorteile wie Freifahrten im öffentlichen Nahverkehr, Boni bei der Vergabe von Studienplätzen, staatliche Leistungen wie finanzielle Unterstützung für Führerscheine und steuerliche Freibeträge sein. Dafür ist es erforderlich, dass Bund und Länder konstruktiv zusammenarbeiten.
Quelle: djd, Bildquelle: Pexels/Helen